Wahrscheinlich wäre Axel Zwingenberger (61) auch ein hervorragender Zauberer, Taschendieb oder sehr unangenehmer Mitspieler in einer Pokerrunde. Seine Hände sind derart schnell, dass er im Saloon vier Asse aus dem Ärmel schütteln, den Scheinstapel einsacken, dem Mitspieler die Uhr entwenden und dem Bartender zwei neue Bier anzeigen könnte – innerhalb eines Augenblicks. Aber in diesem Saloon wäre Zwingenberger doch eher der Pianist.

Seit seinem 17. Lebensjahr gehören Herz und Hände des in Hamburg geborenen und in Ahrensburg lebenden Flitzefingers dem Boogie-Woogie (und der Fotografie und historischen Eisenbahnzügen), er ist ein Boogie-Botschafter, der mit allen Großen spielt, Charlie Watts von den Stones zum Beispiel, und dabei immer lächelt, als wäre es „nur“ eine Jamsession. So wird es auch an diesem Montag, wenn er wie jedes Jahr am 8.8. auf seinen 88 Tasten mit The Hamburg Boogie Woogie Connection in der Fabrik spielt. Eine Pokerrunde gibt es backstage nicht. Wer möchte auch verlieren?

Seite 17 Boogie Woogie Connection