London.

Neun Tage war Bernie Ecclestones Schwiegermutter in der Gewalt von Kidnappern, ehe eine Spezialeinheit der brasilianischen Polizei sie unverletzt aus einem Haus in São Paulo befreien konnte. Jetzt ist dem 85-jährigen Formel-1-Chefpromoter wieder nach Scherzen zumute. „Alle meine Freunde wissen, dass ich keinen Penny für meine Schwiegermutter zahlen würde, auch wenn ich sagen muss, dass sie eine gute Schwiegermutter ist“, sagte er der „Sunday on Times“.

Die Entführer hatten ein Lösegeld von 36 Millionen Dollar für die 67-jährige Aparecida Schunck verlangt, Mutter seiner brasilianischen Frau Fabiana Flosi (38). Es war die höchste Lösegeldforderung in der Geschichte des Landes. Die Gangster, so Ecclestone in dem Interview, hätten damit gedroht, Schunck zu enthaupten. Um ihre Forderung zu unterstreichen, hätten sie ihm ein Video zugeschickt, auf dem die Tötung einer unidentifizierten Frau zu sehen war. Das sei der „schlimmste Moment“ der ganzen Angelegenheit gewesen, sagte seine Frau. Offenbar wurde das Video von der Drohung begleitet, den Kopf ihrer Mutter in einer braunen Einkaufstüte zurückzuschicken, sollte das geforderte Geld nicht übergeben werden. Aparecida Schunck hatte die Entführung unverletzt überstanden. Offenbar haben Ecclestone und seine Frau die dramatischen Ereignisse überwunden: Fotos zeigen das Paar bei den Olympischen Spielen in Rio, wie die beiden von der Tribüne aus dem Beachvolleyball-Turnier zuschauen.

Hinter dem Komplott soll der Privatpilot Ecclestones stecken. Neben dem Piloten wurden zwei weitere Männer festgenommen. Flosi und Ecclestone hatten sich 2009 beim Großen Preis von Brasilien kennengelernt, wo sie in der Organisation mitarbeitete. Beide trennten sich danach von ihren Partnern und heirateten 2012.