Aber warum bloß? Von einer neuen Umfrage und einer an den Haaren herbeigezogenen Erkenntnis

Mit Haut und Haaren bereiten sich die ersten deutschen Männer auf die Erderwärmung vor. Sie rasieren freiwillig den Wildwuchs auf ihrer Brustmatte. Jeder Zehnte zupft sogar an den Augenbrauen herum, um sie zu kürzen, hat das GfK-Marktforschungsinstitut mit einer Umfrage herausgefunden. Jeder Vierte rückt seinen Achselhaaren zu Leibe.

Dahinter muss das Urwissen stecken, das uns vom Affen unterscheidet: Der Mensch, insbesondere der behaarte Mann, konnte in der entscheidenden Periode der Vorzeit nur deshalb in der heißen Savanne überleben, weil er Fellausfall hatte. Denn sonst hätte er sich bei der aufrechten Jagd zu Tode geschwitzt.

Deshalb muss man in diesen Tagen die Männer in den arabischen Staaten besonders bedauern. Dort werden Temperaturen von 50 Grad gemessen, und zwar im Schatten. Man kann nur hoffen, dass auch sie ihre Stirnbalken und Brusthaare stutzen. Denn mit jedem Haar wächst die Buschbrand­gefahr. Es verwundert daher nicht, wenn Männer wie Tom Selleck („Magnum“), Sean Connery und Theo Waigel mit ihrer offen zur Schau getragenen Körperbehaarung auf Brust und Stirn in diesen Regionen zu einer gefährdeten Spezies gehören würden.

Erfreulich ist dagegen, wie haargenau 18,8 Prozent der deutschen Männer mit der Radikalrasur zwischen den Beinen schon jetzt klimabewusst handeln. Die Nase vorn haben freilich jene Männer, die von Kopf bis zu den Fußrücken gänzlich haarlos sind. Kahl wie gerupfte Hühner sind sie wohl bestens gerüstet, wenn es immer wärmer wird. Der Nebeneffekt: Viele Frauen kriegen bei solchen Typen Gänsehaut.