Landkreis Harburg .

Es herrscht Hochbetrieb in der Landwirtschaft, auch im Landkreis Harburg läuft die Getreideernte. Bisher fanden viele Wildtiere im Halmenmeer der Getreideschläge Unterschlupf, das ändert sich mit dem Dreschen der Gerste-, Weizen-, Raps- und Haferschläge nun schlagartig, die Jäger sprechen vom „Ernteschock“ für Reh, Wildschwein, und Hase.

Auf der Suche nach einem sicheren und geeigneten Einstand sind die Wildtiere nun auch tagsüber unterwegs und überqueren dabei oftmals auch Straßen. Mit der Getreide- und anschließenden Strohernte sind viele große Fahrzeuge wie Mähdrescher und landwirtschaftliche Gespanne in der Region unterwegs.. Der Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Harburg, Dirk Poppinga, bittet die Verkehrsteilnehmer beim Überholen der landwirtschaftlichen Fahrzeuge besonders vorsichtig zu sein, da diese oft breiter und aufgrund der technischen Verbesserung auch oft viel schneller als früher unterwegs sind. Der Überholvorgang dauert länger und im Gegenverkehr sind die großen Schlepper schneller heran als damals, als noch 25 Stundenkilometer „Spitzengeschwindigkeit“ die Regel waren.

Damit nicht genug, beginnt in diesen Tagen die Paarungszeit beim Rehwild, hier sprechen die Jäger von der „Blattzeit“, in der sich die Rehböcke paarungswillige, weibliche Stücke suchen. Hierbei sind die Rehböcke manchmal blind vor lauter Liebe, wenn sie meinen, die Auserwählte steht auf der anderen Straßenseite. Diese Suche geht oft kilometerweit von den Einständen entfernt über Straßen und Fahrbahnen hinweg.

Nicht nur wie sonst üblich in den Dämmerungs- und Nachtstunden, sondern auch tagsüber herrscht vermehrter Wildwechsel. Dirk Poppinga, empfiehlt den Autofahrern: Achten Sie in der Feldmark auf die Seitenräume der Straßen, seien Sie bremsbereit. Wenn Wild bemerkt wird, bremsen Sie ab, ohne den Hintermann zu gefährden.

Sollte ein Zusammenstoß unvermeidlich sein, nicht ausweichen, sondern das Lenkrad festhalten und abbremsen. Die Kollision mit einem Stück Wild ist auf jeden Fall glimpflicher, als der Aufprall an einen Baum oder die Landung im Straßengraben. Sichern Sie die Unfallstelle unverzüglich ab, melden Sie den Unfall bei der Polizei, geben Sie bitte möglichst genau den Unfallort an. Für eine eventuelle Nachsuche auf ein verletztes Stück Wild sind Polizei und Jägerschaft darauf angewiesen.