Das „Spiel des Jahres“ 2016 heißt „Codenames“ – für alle, die gern mit Sprache jonglieren

Wer bei „Heimlich & Co.“ auch an „Istanbul“ denkt und an „Drunter und Drüber“, kennt sich richtig gut aus – und zwar abseits der großen Politik. Denn jeder dieser Titel war mal „Spiel des Jahres“. Gestern kürte die zehnköpfige Jury den Sieger 2016: Er heißt „Codenames“ und richtet sich an alle, die gern mit Sprache jonglieren. Mitspieler müssen aus einem Hinweis, der nur aus einem einzigen Wort besteht, bestimmte Wortkarten finden. Fernab vom englischen Spieltitel heißt es in der Anleitung: „Man muss auf Deutsch spielen.“ Fremdwörter sind nur eingeschränkt erlaubt. Ohne Regeln geht es eben nicht.

Zu denen gehört auch: Die Auszeichnung der Spiele-Kritiker katapultiert das Siegerprodukt an die Spitze der Verkaufscharts. 300.000 Exemplare werden oft verkauft, zehnmal mehr als vor der Prämierung. Das Sieger-Logo kostet Lizenzgebühren, die aber für Autorenstipendien und Aktionen in Kinderkliniken genutzt werden.

Der Spieltrieb des Menschen gilt als kulturelle Errungenschaft, seit die Römer der Antike Würfel warfen oder die alten Ägypter mit Steinchen Mühle spielten. Schach fasziniert die Menschheit seit mindestens 1500 Jahren. Das „Spiel des Jahres“ ist da noch jung, es wird seit 1979 gekürt. Seitdem ist der Markt mobil. Vor allem die Elektronik schafft immer neue Trend-Ideen, aktuell gerade die Monstersuche „Pokémon Go“, eine Handy-App für moderne Schnitzeljagd. Wer dabei fremde Grundstücke betritt oder einen Unfall verursacht, kann sich strafbar machen oder den Versicherungsschutz verlieren, warnte jetzt die Juristen-Plattform anwalt.de. Gefahren, die beim guten alten Brettspiel eher selten sind.