Für viele Deutsche bedeutet Gartenarbeit reine Erholung und echte Kreativität

Ein Garten sei zur Lust, zur Erbauung und Erquickung der Sinne da, aber nicht zum Aufenthalt eitler Frauen, meinte der Prediger Abraham a Sancta Clara im 17. Jahrhundert. Als Augustinermönch verstand der geistliche Herr schon nichts von den damaligen Frauen, aber die heutigen Gärtnerinnen würden ihm mächtig etwas erzählen.

Von wegen Eitelkeit – für fast jede zweite Frau (48,2 Prozent) ist Gartenarbeit reine Erholung. Das ergab eine Umfrage im Auftrag der „Apotheken Umschau“. Bei den Männern waren es immerhin 34,1 Prozent. Zwar nennt die Bibel den Ackerbau als Strafe für den Sündenfall, aber die bodennahe Tätigkeit bedeutet für 46,6 Prozent der Frauen und 30,7 Prozent der Männer echte Kreativität. Viele Großstädter kennen das Wort Garten nur im Zusammenhang mit Bier. Und sie können es nicht fassen, dass Hobbygärtner, diese Löwenmaulhelden, Pferdemist auf ihre Erdbeeren tun. Denn sie selber tun nichts anderes als Sahne darauf.

Dabei sind Gärtner/-Innen echte Helden; sie befinden sich im permanenten Kriegszustand mit der „spontanen Begleitvegetation“, besser bekannt als Unkraut. Die in der Scholle fest verwurzelten Gegner tragen so klangvolle Namen wie Flohknöterich, Schlitzblättriger Storchschnabel oder Behaartes Knopfkraut. Und das Umgraben behagt nicht jedem Gartenfreund und seinen unteren Rückenwirbeln. Ein ganz Listiger ließ im Internet durchblicken, er habe eine brisante CD mit den Steuerdaten aller deutschen Politiker verbuddelt. Das Umgraben übernahm dann kostenfrei die Polizei. Gültig für fast alle Gärten bleibt die Weisheit: Kannst du dein Haus nicht mehr erspähen, wird es Zeit zum Rasenmähen.