Winsen.

Das Warten von Asylsuchenden im Landkreis auf einen Termin für die Antragstellung wird bis Anfang August ein Ende haben. Vom 18. Juli an sollen mehr als 1200 Betroffene mit jeweils drei Bussen pro Tag zur Außenstelle der niedersächsischen Landesaufnahmebehörde in Fallingbostel-Oerbke gefahren werden. „Dort können sie ihren Asylantrag stellen. Im besten Fall soll der Termin gleich mit einer Anhörung verbunden werden, so dass dann entschieden werden kann“, sagte Landrat Rainer Rempe am Mittwoch dem Abendblatt. Die Aktion wird von der Kreisverwaltung in Winsen organisiert.

Alle, die in Fallingbostel noch nicht angehört werden können, will das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erneut einladen. Ist der Antrag gestellt, wird Flüchtlingen der Aufenthalt gestattet – solange wie ihr Verfahren dauert. „Niedersachsenweit werden wir zu den ersten gehören, die an dieser Aktion teilnehmen“, sagte Rempe weiter. Der Landkreis hat derzeit knapp 3300 Asylbewerber untergebracht. Mehr als ein Drittel hat noch keine Einladung vom BAMF erhalten.

Zuletzt hatten sich Flüchtlinge vor dem Kreishaus zu einer Kundgebung getroffen. Sie kritisierten, dass sie seit Monaten auf eine Einladung warten müssten. In einem Offenen Brief an BAMF-Chef Frank-Jürgen Weise hieß es: „Bitte vergessen Sie uns nicht.“