Berlin.

Der Urlaub steht vor der Tür – doch während man früher lediglich daran denken musste, was alles in den Koffer kommt, gehört heutzutage auch eine gründliche Smartphonevorbereitung dazu. Was man vor der Abreise unbedingt klären sollte, welche Apps nicht fehlen dürfen und wie man sich vor Kostenfallen schützt.

Mit dem Netzanbieter klären

Ein Smartphone ist im Urlaub wirklich goldwert, kann es bei Bedarf doch Navi, Fotoapparat, Übersetzungshilfe, Reiseführer und Karte in einem sein. Die meisten dieser Funktionen setzen allerdings eine Verbindung zum Internet voraus – wer hier im falschen Land bedenkenlos das mobile Netz nutzt, muss im Anschluss oftmals ein kleines Vermögen dafür zahlen. Die erste Frage für den Urlaub mit Smartphone lautet also: Wohin geht die Reise? Denn sobald sich das Smartphone in ein ausländisches Netz einwählt, gelten Telefonflatrate und Internetvolumen oft nicht mehr. Immerhin: Innerhalb der EU (und je nach Anbieter einigen weiteren Staaten) sind die Preise für das Telefonieren und mobile Surfen mittlerweile erträglich – außerhalb der EU aber kann unbedachter Datenverbrauch im mobilen Netz schnell teurer als der gesamte Urlaub werden.

Deshalb sollte man sich vor Reisebeginn unbedingt bei seinem Anbieter erkundigen, wie teuer die Smartphonenutzung im Urlaubsland ist. Für EU-Ziele bieten viele Provider mittlerweile Vertragsoptionen an, um Telefon- und Internetflatrate dort ebenfalls nutzen zu können – allerdings sollte man durchrechnen, ob die teilweise happigen Aufschläge beziehungsweise die lange Laufzeit letztlich wirklich einen Kostenvorteil bringt. Mitunter kann Roaming selbst innerhalb Deutschlands zum Problem werden. An vielen Stränden der Flensburger Förde etwa bucht sich das Smartphone automatisch ins dänische Handynetz ein. Auch wenn man am deutschen Strand liegt und die dänische Küste von dort ein bis zwei Kilometer entfernt ist, kann ein bei Facebook hochgeladenes Video schnell teuer werden.

Bei Fernreisen Roaming abschalten

Wer jenseits der EU-Grenzen in Länder reist, für die der Netzprovider keine günstigen Datenpakete anbietet, sollte aus Kostengründen vom mobilen Internet besser ganz die Finger lassen – sonst drohen schnell Rechnungen über mehrere tausend Euro. Dazu schaltet man im Telefon das Datenroaming aus. Unter iOS findet man diese Option unter Einstellungen>Mobiles Netz> Datenoptionen. Bei Android-Geräten ist dies – je nach Version – meist unter Einstellungen>Mobile Daten>Mobilfunknetze zu finden. Anschließend ist die mobile Datennutzung in ausländischen Netzen komplett unterbunden. Im WLAN dagegen kann man die Smartphones normal weiter nutzen. Übrigens: Wer Daten-Tagespässe über seinen Anbieter bucht, muss Datenroaming zur Nutzung natürlich aktivieren. Keine Sorge, der Provider sorgt dafür, dass nach Ablauf des Tages- oder Wochenpasses mobile Daten nicht weiter genutzt werden können – bis man einen weiteren Pass bucht.

Smarte Offline-Funktionen

Übersetzungsapps sind meist auf eine Internetverbindung angewiesen. Die Google-App „Übersetzer“ (für Android und iOS, kostenlos) erlaubt dagegen auch Offline-Nutzung. Man muss die gewünschte Sprache lediglich für die Offline-Nutzung auf das Gerät laden. Dazu einfach in der App auf eine der beiden angezeigten Sprachen tippen und im Auswahldialog den Pfeil neben der gewünschten Sprache wählen. Danach werden nicht nur eingetippte Wörter und Sätze übersetzt – man kann auch die Handykamera auf die Speisekarte richten, wie von Geisterhand sieht man dann eine – halbwegs sinnvoll – übersetzte Karte auf dem Display. Nur die Sprachein- und Ausgabe verlangt weiterhin eine Internetverbindung.

Navigation ohne Netz

Was viele nicht wissen: Der verbreitete Kartendienst Google Maps (Android und iOS, kostenlos) bietet von Haus aus eine Offline-Funktion. Um sie zu nutzen, startet man zunächst die Google-Maps-App. Ein Fingertipp auf das Menüsymbol zeigt den Menüpunkt „Offlinekarten“. Der „+“-Knopf öffnet einen Kartenausschnitt, den die App anschließend auch ohne Netzverbindung anzeigen kann. Dieser lässt sich verschieben sowie vergrößern und verkleinern. Sobald der Ausschnitt zu groß gewählt ist, wird die „Herunterladen“-Schaltfläche ausgegraut – dann muss man wieder etwas heranzoomen. Man kann aber mehrere, überlappende Ausschnitte auswählen um auch größere Landstriche abzudecken. Einzelne Ausschnitte können teilweise aber über 100 Megabyte auf dem Handyspeicher belegen.

Für die Navigation im Auto muss man allerdings genau wissen, wohin man möchte, ansonsten verlangt Google schnell wieder nach Netzanbindung. Für diesen Zweck macht sich die App „GPS Navigation“ (iOS) beziehungsweise „GPS Navigation & Maps“ (Android) bezahlt. Sie basiert auf dem sehr guten Kartenmaterial von Open Street Maps und bietet darüber hinaus auch Verkehrs- und Blitzerwarnungen. Die App selbst ist kostenlos und bietet dazu die Offline-Karte eines Wunschlandes. Weitere Länder sowie Verkehrswarnung und Blitzer können per Inapp-Käufen erworben werden. Die gesamte Welt inklusive Verkehrswarnung kostet dann rund 15 Euro. Verglichen mit anderen Navi-Apps ist das sehr günstig.