Sydney.

Eine etwas ungewöhnliche Nachricht hat Najib Razak, Premierminister von Malaysia, in dieser Woche erhalten: „Hey Mr. Najib”, schrieb der amerikanische Anwalt Blaine Gibson auf Facebook. „Ich habe vor etwa einem Monat einige Teile Ihres Flugzeuges gefunden. Bitte kommen Sie, holen sie ab und untersuchen sie.” Es geht um fünf mögliche Trümmerteile, die Gibson während seiner privaten Suche nach dem vermissten Malaysia-Airlines-Flieger MH370 auf Madagaskar fand. Obwohl alle offiziellen Stellen informiert seien, habe keine bisher Anstalten gemacht, die möglichen Trümmer abzuholen, bestätigte Gibson im Gespräch mit dieser Redaktion. Das malaysische Verkehrsministerium habe einen Trip nach Madagaskar bereits zweimal abgesagt. Auf eine schriftliche Anfrage dieses Mediums antwortete das zuständige Ministerium bisher nicht.

Blaine Gibson, der die Suche aus Anteilnahme mit den Angehörigen privat finanziert, ist inzwischen für seine Spürnase bekannt: Nachdem der Anwalt aus Seattle bereits ein Wrackteil auf einer Sandbank in Mosambik entdeckt hatte, stieß er am Riake Beach auf Madagaskar neben etlichen Taschen und Privatgegenständen auf fünf weitere Trümmer.

Zudem musste Gibson feststellen, dass keiner der Einheimischen von Flug MH370 gehört hatte. Die offizielle 180 Millionen Dollar (über 120 Mio. Euro) teure Suche der australischen Behörden ist bisher erfolglos verlaufen. MH370 war im März 2014 während des Fluges von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord spurlos verschwunden.