Hamburg. Betrüger an der Haustür: Diebe geben sich in Hamburg als Mitarbeiter von Hamburg Wasser aus. Opfer sind vor allem Senioren.

Die Polizei warnt vor Betrügern, die sich als Mitarbeiter von Hamburg Wasser ausgeben und es vor allem auf ältere Menschen abgesehen haben. Die Täter verschaffen sich unter einem Vorwand Zugang zur Wohnung. „Sie behaupten dabei zum Beispiel, dass sie den Leitungsdruck des Trinkwassers oder dessen Qualität überprüfen müssten und bestehlen dabei die Bewohner“, sagte Polizeisprecherin Karina Sadowsky.

Bei den Opfern handele es sich um zwischen 80 und 90 Jahre alte Bürger. Während die Bewohner auf Anweisung der angeblichen „Hamburg Wasser“-Mitarbeiter die Wasserhähne aufdrehen und daneben stehen bleiben sollen, durchsuchen die Täter die Wohnung und stehlen Schmuck oder Bargeld. Im Hamburger Westen, unter anderem in Osdorf, habe es in den vergangenen Tagen eine Häufung derartiger Fälle gegeben, so Sadowsky.

Zwar komme es vor, dass das Unternehmen beispielsweise zur Qualitätssicherung eine Wasserprobe bei Privateigentümern nehme. Doch: „Derartige Vorhaben werden per Postwurfsendung angekündigt, darin ist auch eine Rückrufnummer angegeben“, sagt Sabrina Schmalz, Sprecherin von Hamburg Wasser. Über diese Nummer könnten sich Kunden rückversichern, wenn sie Zweifel an der Echtheit des Absenders haben (Telefon: 78882222).

Polizei rät: Dienstausweis überprüfen, im Zweifel 110 wählen

Echte Mitarbeiter ließen sich zudem leicht erkennen: Sie haben einen Dienstausweis bei sich, verlangen keine Barzahlung an der Haustür, sie kommen in Fahrzeugen von „Hamburg Wasser“ und tragen die Dienstkleidung des Unternehmens. Die Polizei rät, keine Fremden in die Wohnung zu lassen, stets die Ausweise zu überprüfen und Handwerker nicht ohne Aufsicht arbeiten zu lassen. Sadowsky: „Rufen Sie im Zweifel die Polizei über Notruf 110; wenn Sie Opfer wurden, rufen Sie umgehend die Polizei und erstatten Anzeige.“

Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem Täter in den meisten bisher angezeigten Fällen um einen rund 50 Jahre alten Mann mit südländischem Erscheinungsbild und schwarzem vollen Haar, etwa 1,80 Meter groß. In einem weiteren Fall beschrieben Zeugen den Täter als etwa 25 bis 30 Jahre alten, blonden Mann.