Verbeugung vor einer ewigen Schönen. Die Stadt Neapel ernennt Sophia Loren zur Ehrenbürgerin

Es gibt Menschen, deren Namen sind untrennbar mit den Orten verbunden, aus denen sie stammen. Bei Prince und Minneapolis war das so. Bei Diane Kruger denkt man sofort an Algermissen in der Hildesheimer Börde. Und demnächst sind Neapel und Sophia Loren noch untrennbarer miteinander verbunden, denn die Schauspielerin wird Ehrenbürgerin der Stadt, in der sie aufwuchs. Loren sei ein „authentischer und absoluter Schatz für Neapel und das ganze Land“, so die Stadtverwaltung. Selten hat eine Behörde so hellsichtig entschieden.

Seit Jahrzehnten ist die Loren eine Ikone der Natürlichkeit, Schönheit und Bodenständigkeit. Zusammen mit ihren Kolleginnen Gina Lollobrigida und Claudia Cardinale zählte sie zu den leading ladys – wenn auch in einem anderen Jahrhundert. Gönnen wir den Menschen im Land, wo die Zitronen blühen, die Extraportion Aufmerksamkeit. Sie können nach dem Elfmeterschießen gegen unsere Mannschaft bei der Fußball-EM Trost gebrauchen. Was hilft da? Chianti, eine Pizza Napoli? In Kiel gab es übrigens in den 80ern, als die Chauvi-Kasse noch nicht auf jedem Tresen stand, ein Restaurant, das eine Pizza Sophia Loren auf der Karte hatte – mit zwei Spiegeleiern. Wer lacht da?

Und wir? In Hamburg herrschte zuletzt ein ziemlicher Schwund unter den Ehrenbürgern. Siegfried Lenz, Loki und Helmut Schmidt, Helmut Greve – sie sind alle nicht mehr da. Aber Uwe Seeler haben wir noch. Auch der Norderstedter ist ein Ausbund an Bodenständigkeit. Bei der Schönheit ist noch etwas Luft nach oben, aber vielleicht kommt das ja noch mit dem Alter. Erst in zwei Jahren ist er schließlich so alt wie die Loren jetzt: 81.