Saarbrücken/Köln.

Trotz aller Gesundheitsappelle und Fußballbegeisterung im Fernsehsessel: Mindestens jeder dritte Deutsche ist ein Bewegungsmuffel. Um diesen meist älteren Menschen zu helfen, erprobt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) derzeit mit der Deutschen Sporthochschule in Köln und mehreren Sportverbänden ein neues Alltagstrainingsprogramm für über 50-Jährige. Das am Sonnabend in Saarbrücken von BZgA-Referentin Claudia Jansen vorgestellte Programm reicht vom morgendlichen Zähneputzen auf einem Bein über Gymnastik mit dem Handtuch bis hin zu bewusstem Treppensteigen und Putzübungen über Kopf.

„Man muss nicht gleich in ein Fitnessstudio oder eine Turnhalle gehen“, sagte Jansen. Jeder Schritt zähle, und schon Alltagsbewegung bringe viel, „denn Bewegung ist Leben“. In Nordrhein-Westfalen wird in Zusammenarbeit mit zwölf Sportvereinen derzeit getestet, wie Übungsleiter der Vereine Bewegungsmuffel am besten aktivieren und ihnen passende Anleitungen für Alltagsfitnessprogramme geben können. Ende September sollen die Ergebnisse des zu Jahresbeginn gestarteten Modells veröffentlicht werden.

Ziel ist es laut BZgA, in einem späteren Stadium auch die in der Seniorenarbeit oft besonders rührigen Kirchengemeinden mit ihren Helfern in das Alltagsfitnessprogramm einzubeziehen. Von Anfang an beteiligt sind Landessportverbände, der Deutsche Turnerbund und der Deutsche Fußball-Bund (DFB). Aufwärmen und Dehnen sei besonders wichtig, sonst drohten Verletzungen, sagte der für Breitensport zuständige DFB-Ausschussvorsitzende Klaus Jahn. „Die gefährlichste Sportart ist Kegeln.“