Dass sich der Videobeweis für einen Torerfolg im internationalen Fußball durchgesetzt hat, ist das „Verdienst“ von Viktor Kassai. 2012 verweigerte der Ungar der Ukraine bei der EM ein klares Tor gegen England. „Untröstlich“ sei er danach gewesen, ließ der Profi-Schiri ausrichten. Damit war bewiesen, dass Torrichter eben nicht alles sehen. Hawk Eye, die Torkamera, durfte kommen.

Sein Fehler vor vier Jahren brachte 2014 das WM-Aus für den Unparteiischen aus Tatabanya, dessen Vater auch schon Schiedsrichter war. Doch der 40-Jährige, der an diesem Sonnabend das Viertelfinale Deutschland gegen Italien leitet, gilt als einer der erfahrensten Referees. So pfiff er auch das Champions-League-Finale 2011 und das Olympia-Endspiel 2008. Bei der WM 2010 traf er bei Deutschlands Halbfinal-Aus gegen Spanien die Entscheidungen. Ein schlechtes Omen? Eines ist klar: Mit Meckern müssen sich Jogis Jungs zurückhalten – Kassai spricht Deutsch.

Seite 41–42 Große EM-Berichte