Von selbst ernannten Urlaubs-Detektiven, die stets Mängel suchen – und auch finden

Jetzt sind sie wieder unterwegs – die selbst ernannten Urlaubs-Detektive. Erst fliegen sie für viel Geld in ihr Feriendomizil, dann fahren sie aus der Haut. Statt im Sinne der Erholung entspannt eventuelle Unzulänglichkeiten mit einem Schmunzeln hinzunehmen, haben diese Hobby-Ermittler nichts Besseres vor, als jede Kleinigkeit zu monieren und diese, wenn nötig, zu dokumentieren.

Klar, bei echten Mängeln muss man schon auf Abhilfe bestehen. Wer – wie ich – schon einmal bei der ersten Sitzprobe im Appartement mit dem Sofa zusammenkrachte, hat selbstverständlich Anspruch auf eine stabilere Konstruktion. Und das klappt dann auch (meist). Doch sich auf Madagaskar oder in einem südamerikanischen Dschungelcamp über fehlendes Schwarzbrot zu beschweren, das grenzt schon an Realitätsverlust.

Schlimm finde ich auch jene Miturlauber, die mit Akribie und einer Handy-Kamera jede gesprungene Badezimmerkachel ablichten, um damit ihre Erfahrungsberichte in Urlaubsbewer­- tungsportalen zu schmücken. Manche kriechen auf der Suche nach Motiven sogar unters Bett oder rücken Möbel von der Wand, um Reinigungsmängel aufzudecken.

Einige Meckerpötte haben aber schon in der Heimat genug zu tun. In schlechter Erinnerung ist mir noch ein selbst ernannter Kraftfahrzeug-Experte im Kreis Pinneberg.

Der hatte an einem neu präsentierten Modell so viel herumzumäkeln, dass der Inhaber des Autohauses den nörgelnden Mann schließlich freundlich, aber bestimmt zum Ausgang geleitete und empfahl, es doch mit einer anderen Marke zu versuchen.

Da lag ein längst nicht mehr bestehendes Möbelhaus bei Elmshorn schon richtiger. Der Einrichter warb etwas missverständlich mit dem Slogan „Möbel Unger – und Du freust Dich auf zu Haus!“.

Recht so. Nach einem Rundgang durch die Hallen war ich froh, mich wieder in meiner heimischen „Wohnlandschaft“ erholen zu können.