Berlin. Neuer Klima-Plan. Auf Verbraucher kommen große Veränderungen zu. Benzinautos und Ölheizungen vor Aus

Zur Erreichung der international gesteckten Klimaziele müssen sich alle Deutschen auf große Veränderungen in ihrem Alltag einstellen. Dies geht aus dem Entwurf für einen „Klimaschutzplan 2050“ hervor, der vom Bundesumweltministerium entwickelt wurde und dem Abendblatt vorliegt. In dem 67-seitigen Plan sind Maßnahmen aufgelistet, die von der Bundesregierung in den nächsten Jahrzehnten umgesetzt werden sollen, damit die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad beschränkt bleibt.

So sollen alle Fahrzeuge in Deutschland bis 2050 „nahezu unabhängig von Kraftstoffen mit fossilen Kohlenstoff“ fahren - im Klartext: ohne Benzin und Diesel. Dies soll möglichst auch für Busse, Schiffe und sogar Flugzeuge gelten. Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, soll offenbar schon ab 2030 der Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren eingeschränkt werden. Laut Klima-Plan werden die meisten der neu zugelassenen Autos bereits zu diesem Zeitpunkt elektrisch fahren. Der benötigte Strom soll aus erneuerbaren Energien kommen, wofür insbesondere Wind- und Solarkraft kontinuierlich ausgebaut werden müssen.

Auch beim Hausbau werden sich die Deutschen umstellen müssen. Bei Neubauten sollen Gas- und Ölheizungen ab dem Jahr 2030 verboten werden.

Konkrete Auswirkungen haben die Klimaschutzziele zudem auf die Ernährung. Die Landwirtschaft muss laut Entwurf künftig die Zahl ihrer Nutztiere – insbesondere Wiederkäuer wie Kühe – reduzieren, weil diese das klimaschädliche Gas Methan ausstoßen. Jeder Bürger soll deshalb, so der Regierungsplan, seinen Fleischverzehr „nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ mehr als halbieren. Im Klartext: von derzeit im Schnitt 1,2 Kilo pro Woche und Person auf 300 bis 600 Gramm.

Der Entwurf des Klimaschutzplans wird derzeit im Kanzleramt geprüft.

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