Einen so langen Trainingslauf wie am Sonntag hat Isabell-Sophie Teegen noch nie gemacht: 26 Kilometer. Danach legte sie die Füße hoch und schaute sich die deutschen Leichtathletikmeisterschaften im Fernsehen an. „Als ich die Siegerehrung über meine Lieblingsstrecke 5000 Meter sah, kam schon Wehmut auf.“ Die wird am 10. Juli verflogen sein. Dann hat die 22-Jährige ihren großen Auftritt bei der EM im Halbmarathon – einer Disziplin, in der sie im April mit einer Spitzenzeit sogar sich selbst überrascht hat. Den Hella-Halbmarathon am Sonntag durch ihren Wohnort Hamburg nutzt sie zur Vorbereitung.

Teegen war 16, als die Eltern einsahen, dass Laufen ihre Leidenschaft war, und sie sich beim SC Rönnau anmelden durfte. Auch dass die Tochter den elterlichen Bauernhof bei Bad Segeberg nicht übernehmen würde, mussten sie akzeptieren. „Arbeit mit Tieren war nie mein Ding“, sagt Teegen, „mir hat es gereicht, den Hund zu streicheln.“ Nach einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften studiert sie künftig Zahnmedizin.

Seite 26 Der Halbmarathon wird fünfstellig