Elbvororte. Nach Erdrutsch liegt Gutachten vor. Zehn Stellen sollen ab Herbst befestigt werden

Plötzlich sackte der Hang ab, große Löcher klafften im viel genutzten Rissener Wanderweg, der sofort gesperrt werden musste. Der Fall liegt jetzt bereits einige Monate zurück. Doch nun hat er Konsequenzen. Nach dem Hangrutsch im Februar dieses Jahres hat das Altonaer Bezirksamt ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das liegt nun vor. Das beauftragte Landschaftsarchitekten-Büro kommt zum Ergebnis, dass dringender Handlungsbedarf besteht und das nicht nur im Bereich Rissen.

So wurde der gesamte Wegeverlauf sowie die Hangsicherheit entlang der Elbe von Altona bis zur Landesgrenze bei Wedel untersucht. An insgesamt zehn Punkten muss etwas getan werden. Auf der Problemliste stehen stark verrottete Palisaden, teilweise schon abgerutschte und unterspülte Wege sowie fehlende Sicherungen. Betroffen sind Teile des Elbhanges in Wittenbergen, im Bereich des Römischen Gartens bei Blankenese, im Hirschpark, in Othmarschen unter anderem im Schröders Park sowie im Rosengarten und im Donnerspark.

„Im Bereich des Elbhanges kommt es immer wieder zu Schädigungen. Neben den uns bekannten hatte das beauftragte Landschaftsarchitekten-Büro den Auftrag der Begutachtung des gesamten Wegeverlaufes“, erklärt Martin Roehl als Sprecher des Altonaer Bezirksamtes. Herausgekommen ist dabei nun eine Liste, die die dringenden und ganz dringenden Arbeiten aufführt.

Oberste Priorität genießt dabei der Otto-Schokoll-Höhenweg, der im Fe­bruar ins Rutschen kam. Hier sollen die teilweise fehlenden und stark verrotteten Palisaden, die den Weg am Elbhang eigentlich schützen sollen, durch eine Trockenmauer aus Findlingen ersetzt werden. Betroffen ist davon der Abschnitt zwischen dem Leuchtturmweg im Westen und dem neu erstellten Sitzplatz weiter östlich.

Dabei sind die Erosionen nicht nur typische Folgen von Hochwasser und starken Regenfällen. Laut Roehl gibt es auch massive Probleme, weil Wege verlassen werden und der Elbhang so zusätzlich an Stabilität verliert. „Ein Gutteil der Erosion im Bereich des Elbhanges wird durch Mountainbiker, Menschen und Hunde verursacht, die jenseits der Wege die Pflanzung an den Hängen zerstören“, so Roehl. Deshalb ist nun unter anderem geplant, Böschungen wiederherzustellen und Wege aufzuheben und neu anzulegen. Zudem soll das Hangwasser besser abgeleitet werden.

Bereits im kommenden Herbst sollen die Arbeiten beginnen. Vorerst sind 445.000 Euro eingeplant, die das Amt laut Roehl aus das Programm Wohnungsbaufolgemaßnahmen für die aufwendige Hangsicherung einwerben konnte.