Hittfeld. Über den Kauf von Aktien für 28.000 Euro soll heute der Kreistag entscheiden

Die Fraktion der Grünen wendet sich gegen einen Erwerb von Aktien der Süderelbe AG (SAG) durch den Landkreis für 28.000 Euro. Sie wird den Kauf in der Kreistagssitzung am heutigen Dienstag in Hittfeld ablehnen. „Das Experiment Süderelbe AG ist gescheitert. Die privatwirtschaftlichen Aktionäre kehren ihr den Rücken. In den mehr als zehn Jahren ihrer Existenz wurde die SAG hoch gelobt, hat wenig vollbracht und den Landkreis mehr als eine Million Euro gekostet,“ sagt die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Ruth Alpers. In Zusammenarbeit mit lokalen Wirtschaftsförderungen bietet die SAG Dienstleistungen für Unternehmen, Investoren und öffentliche Einrichtungen an.

Die Anteile der Süderelbe AG werden von Landkreisen Kommunen, Sparkassen und privaten Unternehmen gehalten. Der Landkreis Harburg zahle jährlich rund 80.000 Euro an Zuschüssen. Schon von 2014 an sollten die Zuschüsse aber reduziert werden. In der Beschlussvorlage des Landkreises habe es geheißen: „Aus Sicht der Sparkassen und Gebietskörperschaften sind die Finanzierungsbeiträge als Anschubfinanzierung gesehen worden. Dies sollte nunmehr durch eine Reduzierung der bisherigen Beiträge um 20 Prozent zum Ausdruck gebracht werden.“ Zudem sollte von 2014 an über die Verwendung des Fördergeldes Rechnung gelegt werden. Dies sei bis heute nicht passiert. Im Gegenteil, der Landkreis solle nun seinen Anteil am Stammkapital erhöhen, so die Grünen.

Alpers verweist darauf, dass die SAG zum 31. Dezember 2014 etwa 20 Prozent ihres Grundkapitals verloren habe. Damit sei „eine wesentliche Säule des Konzepts“ – die Unterstützung der freien Wirtschaft – eingebrochen. Hintergrund für diese Entwicklung ist, dass ein Großaktionär die Zahl seiner Aktien von mehr als 100 auf noch zehn Stück verringert hat. Dieser Ausstieg mache den Aktienkauf erst notwendig.

Der Landkreis Harburg habe eine kreiseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WLH), die sich seit mehreren Jahren finanziell allein trage, so die Grünen. Noch dazu sei sie wirtschaftlich erfolgreich.