Kiel. Sammler halten die gefährliche Chemikalie nicht selten für Bernstein und stecken sie ein – mit mitunter gefährlichen Folgen.

Steinsucher und Spaziergänger an den Stränden der Ostsee und Nordsee müssen vorsichtig sein: Vermeintlicher Bernstein kann in Wahrheit gefährlicher Phosphor sein. Noch immer werden die Überbleibsel von Brandbomben des Zweiten Weltkriegs gefunden. Diese sind in trockenem Zustand und bei Erwärmung entzündlich – und verursachen schwere Verbrennungen. Außerdem sind die Dämpfe hochgiftig.

Daher rät der Kampfmittelräumdienst des Landeskriminalamts Schleswig-Holstein Steinsammlern: die Objekte zur Sicherheit nie in die Taschen der Kleidung stecken, sondern einen extra Behälter aus Metall nutzen. Entzündet sich das Phosphor und man verbrennt sich, sollte man die Flammen mit Sand abdecken, unverzüglich die Kleidung ausziehen und den Rettungsdienst verständigen.

Auch Munition wird angespült

Sprengstoffreste aus der Kriegszeit können auch die Haut und Kleidung stark gelb verfärben. Diese Stellen sollte man unverzüglich mit Wasser und Seife abspülen und die Kleidung wechseln. Tritt Unwohlsein ein, sofort einen Arzt aufsuchen. Hat man die Reste gar eingeatmet oder verschluckt, sollte der Rettungsdienst kommen.

Neben solchen Stoffen von Brandbomben tauchen an den Stränden manchmal auch noch metallische Gegenstände auf – vielleicht Munition. Hier sollte man die Polizei, Strandwärter, die DLRG beziehungsweise Wasserwacht oder die Strandgemeinde verständigen.