Die Diakonie hat ein großes und breit gefächertes Angebot für Menschen, die Betreuung und Versorgung benötigen, besonders für Senioren. Der Unterschied zu anderen Einrichtungen liegt in der Gemeinnützigkeit des Trägers, der evangelischen Kirche: Es geht der Diakonie nicht um Gewinnabschöpfung. „Hinter der diakonischen Haltung steht das christliche Menschenbild, das sich an der christlichen Nächstenliebe orientiert, der unbedingten Wertschätzung jedes Einzelnen, unabhängig von Herkunft, Religion oder Zustand“, sagt Jochen Bursian, Referent im Bereich Stationäre und Teilstationäre Pflege von der Diakonie Hamburg. Was in Hamburg als „Rettungshaus für Jugendliche“ vor über 180 Jahren begann, wurde 1848 im Rauhen Haus zum „Zentralausschuss für die Innere Mission“, aus der sich die Diakonie entwickelte. Von den rund 13.000 Pflegeheimen in Deutschland (Pflegestatistik von 2013) werden 2136 von der Diakonie geführt.

In Hamburg betreibt die Diakonie 45 Pflegeheime, in denen 5500 pflegebedürftige Menschen von mehr als 3500 Mitarbeitern betreut werden. Zudem stehen unter anderem 27 ambulante Pflegedienste, zehn Tagespflegestätten und 27 Service-Wohneinrichtungen zur Auswahl, außerdem werden etliche evangelische Seniorentreffs und Besuchs- und Betreuungsdienste gut angenommen.

Für pflegende Angehörige und ehrenamtliche Unterstützer bietet die Hamburger Angehörigenschule kostenlose Kurse und jährlich über 100 Basis- und Spezialkurse an. „Zwar steht der Pflegebedürftige im Mittelpunkt, doch auch Angehörige brauchen Unterstützung“, sagt Bursian. Ehrenamtliches Engagement spielt bei der Arbeit der Diakonie eine große Rolle, und diese Helfer erhalten ebenfalls praktische und seelische Hilfe. Wenn sich das Leben dem Ende nähert, kümmern sich ambulante Hospizdienste und palliative Fachpflegedienste um die alten Menschen.

Die Zugehörigkeit zur Kirche wird nur in der Führungsebene vorausgesetzt, bei den übrigen Mitarbeitern geht es darum, dass sie die christlichen Werte teilen. „Wir achten zwar darauf, dass unsere Mitarbeiter möglichst Mitglieder einer christlichen Kirche sind, aufgrund des Bevölkerungswandels und des wachsenden Bedarfs an Hilfe ist das jedoch nicht immer machbar“, sagt Jochen Bursian. Auch Muslime arbeiten bei der Diakonie, es gibt Angebote, die sich speziell an türkischstämmige Pflegebedürftige richten. Bei den Pflegebedürftigen spielt die Religionszugehörigkeit ebenfalls keine Rolle. „Religion ist für viele aber durchaus wichtig. Wir raten dazu, einfach mal in eine Einrichtung zu gehen, um herauszufinden, was einen anspricht“.