Nicht alle Kinderheime waren schlecht, manche gabe auch Geborgenheit und Förderung – wie die ehemalige Einrichtun g in Bahrenfeld

Ich finde es sehr ungewöhnlich, dass ein Erwachsener sagt, er sei stolz, in einem Kinderheim aufgewachsen zu sein (siehe Artikel). Besonders weil die meisten Berichte über ehemalige Kinderheime in der letzten Zeit vor allem von Misshandlungen handelten, die dort stattgefunden haben. So hielt ich es für eine schöne Idee, einmal von einem Treffen ehemaliger Heimkinder in Hamburg zu berichten, für die diese Einrichtung eine echte Chance auf ein glückliches Leben bedeutete. Auch wenn sicher nicht alles dort nur rosig war und die Kinder alle ein Päckchen zu tragen hatten, konnte diese Einrichtung ihnen dennoch mehr geben als die eigenen Eltern: einen geregelten Alltag, Verlässlichkeit und vor allem Geborgenheit.

Das erlebe ich auch immer wieder in Wohngruppen, die gefährdete und oft auch traumatisierte Kinder und Jugendliche aufnehmen und ihnen eine familienähnliche Struktur bieten. Wie zum Beispiel das Haus Mignon in Nienstedten, wo auch schon Kleinkinder unterkommen. Ein Projekt, das der Abendblatt-Verein gern unterstützt, damit diese Kinder auch einmal sagen können: „Ich bin so froh, dass ich dort sein konnte.“