Neu-Allermöhe. Ein dringender Tatverdacht konnte gegen den 33-Jährigen nicht konkretisiert werden. MEK-Beamte hatten ihn in Allermöhe festgenommen.

Ein 33 Jahre alter Mann steht unter Verdacht, am Sonntagnachmittag den 28-jährigen Radfahrer in Bergedorf auf der Straße erschossen zu haben. Das teilte die Polizei am Montagnachmittag mit. Der Verdächtige wurde von MEK-Beamten in einer Wohnung in Hamburg-Neuallermöhe vorläufig festgenommen. Er ist inzwischen wieder auf freiem Fuß.

Die Ermittlungen der Mordkommission und der Staatsanwaltschaft Hamburg hätten zur Identifizierung und Festnahme des 33-jährigen Tatverdächtigen geführt, heißt es in einer Mitteilung. Er werde verdächtigt, am Sonntag um 16.40 Uhr am Fanny-Lewald-Ring aus bislang nicht bekannten Gründen mehrere Schüsse aus einer Handfeuerwaffe auf sein 28-jähriges Opfer abgegeben. Auch der Reifen eines vorbeifahrenden Mercedes sowie ein Rollladen und eine dahinter liegende Fensterscheibe eines Wohnhauses wurden durch Projektile beschädigt. Anschließend war der mutmaßliche Täter über die Maria-Terwiel-Kehre in unbekannte Richtung geflüchtet.

Die Mordkommission im Landeskriminalamt (LKA 41) hatte am Tatort umfangreiche Spuren gesichert. Sie erhielten Hinweise auf den festgenommen 33-jährigen, gegen den sich auch aufgrund der Personenbeschreibung von Zeugen ein Tatverdacht ergab.

Ein dringender Tatverdacht konnte gegen den 33-Jährigen jedoch nicht konkretisiert werden, weshalb er freigelassen wurde. Die Ermittlungen der Mordkommission und der Staatsanwaltschaft Hamburg dauern an.

Ein Kugel traf den Radfahrer am Kopf

Der Radfahrer war am Sonntagnachmittag in Bergedorf auf der Straße erschossen worden. Der Mann fuhr an der Einmündung zum Allermöher Badesee auf dem Fanny-Lewald-Ring, als ein Unbekannter mehrere Schüsse auf den Radfahrer abgab. Dieser wurde nach Angaben der Feuerwehr durch eine Kugel am Kopf sowie mehrere Kugeln in der Brust getroffen und blieb regungslos auf dem Gehweg liegen. Der Täter flüchtete unerkannt in Richtung der Maria-Terwiel-Kehre.

Die Schießerei wurde gegen 16.20 Uhr von mehreren Zeugen beobachtet, die auf dem Weg von und zu dem Allermöher See waren, darunter auch drei 15 Jahre alte Mädchen, von denen zwei einen schweren Schock erlitten. Sie wurden in ein Krankenhaus gebracht und dort von einem Kriseninterventionsteam betreut. Nach Zeugenangaben sollen fünf Schüsse gefallen sein.

Opfer starb im Krankenhaus

Jugendliche, die vom Badesee kamen, entdeckten schließlich den leblosen und blutverschmierten Radfahrer. Anwohner alarmierten die Rettungskräfte. Genauso wie ein Busfahrer, der anhielt und mit anderen Zeugen den Radfahrer mit einer Folie bedeckte. Als die Rettungskräfte vor Ort eintrafen, versuchten diese, den Mann zu reanimieren. Der Mann kam in ein Krankenhaus. Dort erlag er am frühen Abend seinen Verletzungen.

Mutter flüchtet mit Sohn vor der Schießerei

Eine 34 Jahre alte Frau, die zur Tatzeit mit ihrem sechs Jahre alten Sohn auf der Brücke mit dem Auto unterwegs war, hatte Glück. Sie musste stoppen, um ein anderes Fahrzeug auf der Brücke durchzulassen. Dann begann der Unbekannte, auf den Radfahrer zu schießen. Doch eine Kugel traf den linken Hinterreifen des Autos. "Ich habe Gas gegeben und bin schnell weg", sagte die völlig aufgelöste Frau.

Etwa 300 Meter Meter weiter kam ihre blaue A-Klasse zum Stehen. Der Frau und ihrem Sohn ist nichts passiert. Trotzdem sind sie geschockt von dem Vorfall.

Am Tatort konnten Beamte der Spurensicherung mehrere Patronenhülsen sicherstellen. Die Jugendlichen, die das Opfer fanden, wurden vor Ort von Feuerwehrleuten betreut. Ihre Eltern kamen zum Tatort und holten sie ab.

Hinweise zum dem Fall und dem mutmaßlichen Täter nimmt die Kriminalpolizei unter Telefon 040/ 428656789 entgegen.