Hamburg. Es geht um neuen Fördervertrag. Senat will Summe nicht erhöhen. Verband klagt: „Es gab keine akzeptablen Vorschläge“

    Der Hamburger Sportbund (HSB) und der Hamburger Fußball-Verband (HFV) haben die Verhandlungen mit der Stadt über einen neuen Sportfördervertrag für die Jahre 2017/2018 abgebrochen – ein bisher einmaliger Vorgang. Der Sportfördervertrag ist die Grundlage für die Finanzierung der Aufgaben des organisierten Sports. Grund des Eklats: Die Stadt will ihre Zuwendungen an Vereine und Verbände von zuletzt gewährten 8,1 Millionen Euro pro Jahr nicht aufstocken. Nur für die Flüchtlingsarbeit der Clubs ist sie bereit, 150.000 Euro zusätzlich jährlich zur Verfügung zu stellen.

    „Es gab keine Vorschläge seitens der Behörde für Inneres und Sport, die für uns akzeptabel waren und die dem sportpolitischen Kompass der Stadt, der Dekadenstrategie, gerecht werden“, rechtfertigte der HSB-Hauptausschuss die Unterbrechung der Gespräche. Im Hauptausschuss, der mindestens zweimal jährlich tagt, sitzen Vertreter der 819 Hamburger Vereine und 54 Verbände. Der HSB zählt derzeit rund 580.000 Mitgliedschaften.

    „Ich bin überrascht über diese heftige Reaktion des HSB-Hauptausschusses“, sagte Sportstaatsrat Christoph Holstein (SPD). Die Stadt habe sich in den Gesprächen bewegt, und es sei für Anfang Juni auch ein neuer Termin für die vierte Verhandlungsrunde vereinbart worden. HSB-Präsident Jürgen Mantell äußerte sich ähnlich zurückhaltend: „Wir haben die Hoffnung auf eine einvernehmliche Lösung, die den Sport mit den Mitteln ausstattet, die er für die Wahrnehmung seiner gesellschaftlichen Aufgaben dringend braucht, nicht aufgegeben.“ Der HSB will jetzt das Gespräch mit den Vorsitzenden der Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen, Andreas Dressel und Anjes Tjarks, suchen. Die Bürgerschaft hatte den Clubs Ende 2014 zwei Millionen Euro für die Sanierung vereinseigener Anlagen gewährt.

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