Als „kleinen Totentanz“ hat Ödön von Horváth sein 1932 geschriebenes Stück „Glaube Liebe Hoffnung“ auch bezeichnet. Eine mutmaßlich ganz bewusste Irreführung des österreichisch-ungarischen Schriftstellers, der mit dem Untertitel seines Dramas den Zwang zur Verharmlosung kritisieren wollte. Denn die Erzählung ist kein kleiner Tanz, sondern der Bericht einer vollständigen Vernichtung von einer jungen Frau, die wegen einer harmlosen Ordnungswidrigkeit ihre Selbstständigkeit aufgeben und sich einer selbstbezogenen Gesellschaft ausliefern muss. Am 13. Mai erlebt „Glaube Liebe Hoffnung“ im Deutschen Schauspielhaus Hamburger Premiere.

    Regie in dieser Originalproduktion der Volksbühne Berlin führt Christoph Marthaler, der 1993 an der Kirchenallee mit „Murx den Europäer!“ bekannt wurde. Nun hat der Schweizer sein viertes Horváth-Stück inszeniert.

    „Glaube Liebe Hoffnung“ HH-Premiere Fr 13.5., 19.30, Schauspielhaus (U/S Hbf.), Kirchenallee 39, bis 3.7., Karten zu 24,- bis 69,- unter T. 24 87 13; Internet: www.schauspielhaus.de