Wer sich mit ihm unterhält, denkt schnell: Ja, ein Amerikaner, der sehr gutes Deutsch spricht. Doch dann mischt sich immer dieses scharfe, norddeutsche „s“ mit ein, der spitze Stein des Hamburgers. Und in der Tat ist Christoph Lichtenfeld eigentlich Hamburger – einer, der vor 54 Jahren in die USA auswanderte. Heute ist der 74-jährige Ingenieur aus Chicago Hamburg-Ambassador, einer jener 34 Männer und Frauen, die weltweit so etwas wie ehrenamtliche Botschafter Hamburgs sind. 20 von ihnen kamen gestern zu einem Treffen ins Rathaus.

    Lichtenfeld, dessen Vater mehrere Elektrogeschäfte besaß, brachte einen 8000-Dollar-Scheck für ein Flüchtlingsprojekt des Diakonischen Werkes mit. Gesammelt vom Chicagoer Förderverein der Städtepartnerschaft mit Hamburg, dessen zweiter Vorsitzender Lichtenfeld auch ist. „Bei uns bekommt man kaum etwas mit von der Krise, da wollten wir helfen“, sagt er.

    Wie es Menschen geht, die in einem fernen Land Fuß fassen müssen, hat Lichtenfeld eben selbst erfahren. Seiner neuen Heimat hatte er sich seinerzeit allerdings schnell eng verschrieben – und diente bald schon als Fallschirmjäger in der US-Armee. (at)

    Seite 15 Das Treffen der Ambassadors