Peking.

Xian’Er ist buddhistischer Mönch. Den ganzen Tag verbringt er in einem Pekinger Tempel, beantwortet Fragen und liest Gebete vor. So weit, so gewöhnlich. Doch Xian’Er ist kein gewöhnlicher Mönch, er ist ein Roboter. Tempel-Chef Meister Xianfan hat sich den kleinen Helfer ausgedacht. Er soll helfen, die Lehre des Buddhismus in China zu verbreiten. Gleichzeitig sei er ein Symbol dafür, dass der Buddhismus auch in der modernen von Smartphones geprägten Welt „eine Lücke füllen kann“, erklärt Xianfan. Gemeinsam mit einem Technologieunternehmen und einer Universität wurde Xian’Er entwickelt. Der kleine Roboter ist zur Spracherkennung fähig, was ihm erlaubt, einfache Gespräche mit einem Menschen zu führen. Man kann ihm Fragen wie „Wer bist du?“, „Wie alt bist du?“, „Wem gehörst du? “ stellen. Außerdem kann er Anordnungen wahrnehmen und entsprechende Körperbewegungen machen sowie buddhistische Lieder singen. Inzwischen ist Xian’Er in der buddhistischen Gemeinde Pekings so beliebt, dass viele ihren eigenen Roboter haben wollen. Doch ums Geld verdienen geht es Xianfan nicht: „Wir wollen keine Geschäfte machen, sondern die buddhistische Lehre auf eine moderne Weise predigen.“ Meister Xianfan arbeitet sogar an einer zweiten Generation des Roboters.