Die Hamburger Kunsthalle feiert ihre Wiedereröffnung, und alle Bürger feiern mit – ein Monat voller Führungen, Konzerte, Gespräche, Performances und Filme

Die Kunsthalle erstrahlt in neuem Glanz und lädt alle Hamburger dazu ein, die Wiedereröffnung mitzufeiern, die Räume und die Kunst zu entdecken. Hierfür haben Geschäftsführer Stefan Brandt, Direktor Hubertus Gaßner und das Team ein umfangreiches Festwochenprogramm entwickelt. Vom 30. April bis zum 29. Mai locken eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen in und um die Kunsthalle. Besucher sind eingeladen, nicht nur die neuen Sammlungsräume mit unzähligen Meisterwerken zu bestaunen. Es gibt eine ganze Reihe Sonderveranstaltungen zu gleich fünf neuen Ausstellungen: eine Retrospektive von Geta Bratescu, die Sammlungspräsentation „Magie der Dinge. Von der Tücke des Objekts“, außerdem „Zeichnungsräume“, „Piranesi. Carceri“ und eine Einzelausstellung der Künstlerin Haegue Yang.

Täglich werden zu unterschiedlichen Zeiten unter dem Titel „Short-Clips“ mit dem Smartphone festgehaltene verborgene Schätze aus dem Kupferstichkabinett gezeigt. Mehrere Führungen laden dazu ein, auch Wissenswertes über die Kunst zu erfahren. Am 30. April etwa ab 14.15 „Die Kunst ist zurück“ sowie ab 14.30 Uhr „Die Highlights der Hamburger Kunsthalle“.

Mehrmals bieten Künstler verwandter Genres am Eröffnungswochenende „Interventionen“ mit kurzen künstlerischen Performances, so Mitglieder von John Neumeiers Nachwuchsschmiede Bundesjugendballett (30.4., 15 u. 17 Uhr, 1.5., 12 u. 15 Uhr) und prominente Ensemblemitglieder des benachbarten Schauspielhauses (30.4., 16 u. 18 Uhr, 1.5., 13 u. 16 Uhr). Das Wochenende beschließen jeweils Live-Konzerte, am 30. April der in seinem Gitarrenspiel vom Flamenco beeinflusste britische Singer-Songwriter Charlie Cunningham (23 Uhr), am 1. Mai die Modern-Jazz-Sängerin und Trägerin des Hamburger Jazzpreises, Ulita Knaus, samt ihrer dreiköpfigen Band (16 Uhr).

Auch die kommenden vier Wochen stehen ganz im Zeichen von Führungen, Künstlergesprächen, Rundgängen mit prominenten Schauspielern und Filmen. Jede Woche steht dabei unter dem Motto einer Kunstepoche oder -gattung. Zum Thema „Gegenwart“ gibt es am 4. Mai (15 Uhr) eine große Geburtstagsfeier für Geta Batescu anlässlich ihres 90. Geburtstages. Die Hamburger Künstlerin Annika Kahrs lädt mit dem Zauberer Jan Logemann in „The Announcement“ (7.5., 13, 14.30, 16.30 Uhr) zu einer Performance in den Sälen zum Thema Magie der Dinge ein.

Zur Kunst der „Klassischen Moderne“ führt das Mandelring Quartett in der darauffolgenden Woche (13.5., 18.30 Uhr) Alban Bergs Lyrische Suite und Schostakowitschs Streichquartett Nr. 3 in der Veranstaltungsreihe „Soirée & Salon“ auf. Die dritte Maiwoche schließt sich an mit speziellen Programmpunkten zum Schwerpunkt „Alte Meister“. So wird das Ensemble Peregrina (19.5., 20 u. 21 Uhr) aus Basel musikalisch-visuelle Brücken schlagen zur Zeit des 1379– 1383 entstandenen Altars von Meister Bertram. Musikalisch ist auch der Beitrag des Elektronik-Komponisten Fabian Russ. In einer Soundinstallation mit dem Titel „Malet Stiere – Leimet Stare“ komponiert er Klänge speziell für die Sammlung der Alten Meister.

Die sich anschließende Woche steht im Zeichen der „Romantik“ und des 19. Jahrhunderts, ein Schwerpunkt der Sammlung und eine Epoche von ewiger Faszination. Zu ihrer Aktualität wird sich der Berliner Journalist und Gründer des Kunstmagazins „Monopol“, Florian Illies, unter dem Titel „Romantik en vogue?“ (24.5., 18 Uhr) mit dem Leiter der Sammlung 19. Jahrhundert, Markus Bertsch, über die Zeitlosigkeit und das gewachsene Marktinteresse in dieser Kunstepoche austauschen.

Den Reigen beschließt am letzten Mai-Wochenende noch einmal ein Programm mit zahlreichen Höhepunkten. Die „Nacht der Melancholie“ (28.5., 18 Uhr) widmet sich spartenübergreifend diesem Gefühl, das weniger modernen Trübsinn als romantischen Weltschmerz meint. Zahlreiche Führungen, Konzerte, Film und eine Podiumsdiskussion widmen sich den Facetten der Schwermut, bevor als bekannte Jazz-Musiker der Trompeter und Casting-Juror Till Brönner und der Bassist Dieter Ilg gemeinsam konzertant die schöpferische Seite der Melancholie betonen und ab 23 Uhr in die Nacht überleiten.

Die neue Kunsthalle steht natürlich auch danach für anregende und erlebnisreiche Besuche offen.

Festwochen Infos www.hamburger-kunsthalle.de