Die Soul-Rock-Chanteuse Anastacia kommt mit ihrem Comeback-Album „Resurrection“ am 26. April ins Mehr! Theater

Die Krankenakte des Pop ist lang, furchtbar lang derzeit. Lemmy, Bowie, Cicero gegangen. Brian Johnson raus bei AC/DC. Scorpions-Tour verschoben, Roxette-Tour abgesagt. Ja, auch für Stars, von Millionen angehimmelt, ist Gesundheit unbezahlbar.

Anastacia sang kein Lied, sondern ein ganzes Album darüber. Die 1968 in Chicago geborene und in Los Angeles lebende Künstlerin hat in ihrem Leben bereits unter Morbus Crohn, Supraventrikuläre Tachykardie (Herzrhythmusstörungen), und mehrfach Brustkrebs gelitten. Zuletzt kam der Krebs 2013 und zwang sie zur Absage ihrer Europatour zum 2012er-Coveralbum „It’s A Man’s World“, auf dem sie Hits von Led Zeppelin, Foo Fighters, AC/DC und Kings Of Leon interpretierte. Anastacia dachte sich „Ramble On“, und nahm das Album „Resurrection“ auf. Auferstehung.

Es war eine Auferstehung im mehrfachen Sinn. Der Krebs nahm ihr die Brüste, aber nicht die Lust, ihrem „Sprock“, der Mischung aus Soul, Pop und Rock nach langer Zeit neue Impulse zu verleihen. Sprock markierte 1999 und 2000 auf dem Debüt „Not That Kind“ ihren Aufstieg aus dem Nichts in die Top Ten in Großbritannien und in Deutschland. Und überall dort, wo sie mit ihrer Brille und ihrer kraftvollen, geradezu dröhenden Stimme noch genug aus der Masse stach, um Mainstream zu sein und doch aus dem Rahmen zu fallen. „Freak Of Nature“ (2001) und das nach der ersten Brustkrebs-Erkrankung entstandene, lyrisch persönliche „Anastacia“ (2003) wiederholten den Erfolg. In Europa wohlgemerkt, in ihrer Heimat war und ist sie im Prinzip völlig unbekannt. Ein Umstand, den sie selbst mit dem optisch und akustisch an Beyoncé und Co. angelehnten – gefloppten – Dance-Pop-Album „Heavy Rotation“ (2008) nie ändern konnte.

Mit „Resurrection“ besann sich Anastacia auf ihre Stärken. Ungebremst vorwärts singen, ein Momentum der Dynamik aufbauen, dem man sich nicht entziehen kann. Und nachdem sie 2015 so ziemlich überall in Deutschland außer Hamburg aufgetreten ist, kommt sie jetzt am 26. April endlich auch in die Hansestadt.

Anastacia Mi 26.4., 20.00, Mehr! Theater am Großmarkt (Bus 3), Bankstraße 28, Karten ab 66,80 unter der Abendblatt-Tickethotline
T. 30 30 98 98, www.anastacia.com