Hamburg.

Seit 2008 kürt der Langenscheidt Verlag in Kooperation mit den Jugendmagazinen „Bravo“ und „Yaez“, dem Kinderprojekt Arche, dem Jugendprogrammen „Puls“ des Bayerischen Rundfunks und „Taff“ von Pro Sieben und der Jugendpresse Deutschland das Jugendwort des Jahres.

Das Jugendwort 2015 lautet „Smombie“. Das ist eine Verschmelzung der Wörter Smartphone und Zombie. Erst durch die Wahl wurde uns das Wort bekannt, vorher kannten wir das Wort überhaupt nicht. Eine Um­frage von rp-online.de ergab, dass 98,1 Prozent der befragten Jugendlichen das Wort Smombie noch nie gehört hatten. Kann es sein, dass vermeintliche Jugendwörter erfunden werden, die cool klingen, um sie dann bei der Jury für das Jugendwort des Jahres einzureichen?

Unserer Meinung nach gilt das für diverse bisher gekürte Jugendwörter. Das Jugendwort des Jahres 2008 lautete „Gammelfleischparty“ (Ü-30-Party). 2008 war es den Jugendlichen nicht wirklich geläufig. Andere gekürte Jugendwörter werden schon seit Jahren nicht mehr von Jugendlichen benutzt. 2010 war „Niveaulimbo“ (Sinkendes Niveau) Jugendwort des Jahres. Das war damals schon zehn Jahre alt. Erfunden hatte es ein Abendblatt-Redakteur im Sommer 2000.

Auch die Jugendwörter der Jahre 2011 (Swag), 2012 (Yolo), 2013 (Babo) und 2014 (Läuft bei dir) wurden zwar von Jugendlichen gebraucht, allerdings waren sie zum Zeitpunkt der Kürung längst out. Deshalb wurde die Aktion von Jugendlichen nur belächelt.

Langenscheidt ruft Jugendliche dazu auf, ihre Lieblingswörter der Jugendsprache einzureichen. Aus allen Vorschlägen werden 30 Wörter ausgesucht, über die dann online abgestimmt werden kann. Die zehn meistgewählten Wörter werden der Jury vorgelegt. Die wählt das Gewinnerwort. Die Jury besteht zum Beispiel aus YouTubern und Redakteuren von Jugendmagazinen mit einer sehr jungen Zielgruppe.

Die Auswahlkriterien für das Jugendwort des Jahres sind laut Langenscheidt-Website sprachliche Kreativität, Originalität vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und kultureller Ereignisse. Uns scheint es, als wolle der Langenscheidt Verlag nur coole Anlässe finden, um regelmäßig auf sich aufmerksam zu machen.