Es war der frühe Morgen des 17. Januar 1995. Um 5.46 Uhr wurden die mehr als elf Millionen Einwohner der Metropolregion Osaka-Kobe von einem Erdbeben der Stärke 7,2 auf der Richterskala geweckt. 20 Sekunden dauerten die Erschütterungen an, deren Epizentrum etwa 20 Kilometer südwestlich vom Stadtzentrum von Kobe in einer Tiefe von 16 Kilometer lag.

Die Wucht der Katastrophe traf vor allem Kobe. Mehr als 6000 Menschen verloren ihr Leben. Etwa 200.000 Menschen wurden obdachlos, viele davon infolge der mehr als 300 Brände, die das Beben ausgelöst hatte.

Es war vor allem die zerstörte Hanshin-Autobahn zwischen Kobe und Osaka, die der Welt das Ausmaß der Zerstörungen verdeutlichte. Hinzu kam, dass 61.000 Gebäude dem Erdbeben nicht standhielten und 55.000 schwer beschädigt wurden.

Zehn Jahre später beziffert die Rückversicherungsgesellschaft Münchener Rück in ihrer Studie „Megastädte – Megarisiken“ den volkswirtschaftlichen Schaden des Erdbebens auf mehr als 100 Milliarden US-Dollar – es sei die bis heute teuerste Naturkatas­trophe aller Zeiten.