Norderstedt. Dreimal hintereinander gewann Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote gegen SPD-Kandidaten

Bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag, 24. April, haben die Norderstedter nur die Wahl, für oder gegen den einzigen Kandidaten Hans-Joachim Grote zu stimmen. Darum schlug der Linken-Fraktionschef Miro Berbig wohl nicht ganz ernst gemeint vor, „Grote auf Lebenszeit zum Oberbürgermeister zu ernennen. Dann könnten wir uns die ganze Wahlprozedur sparen“.

Bei den drei vorherigen Wahlen – 1998, 2004 und 2010 – gelang es Grote, die Bürgermeisterwahl jeweils gegen SPD-Kandidaten im ersten Wahlgang zu gewinnen. Zuletzt gegen die Hamburgerin Katharina Kriston, die gegen Grotes 62,8 Prozent keine Chance hatte. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die SPD dieses Mal auf einen eigenen Kandidaten verzichtet hat. „Die Entscheidung der SPD, auf einen eigenen Kandidaten zu verzichten, ist ein Armutszeugnis für die Partei“, sagte der Fraktionschef der Wählervereinigung WIN, Reimer Rathje zu der Entscheidung.

Bei seiner ersten Wiederwahl 2004 holte Grote gegen die amtierende Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl 66 Prozent der Stimmen. Nur 1998 bei seiner ersten Wahl war es knapp für den damaligen Baudezernenten und Ersten Stadtrat Grote, als er mit 50,2 Prozent gegen den früheren SPD-Fraktionschef und Sozialdezernenten und Zweiten Stadtrat Harald Freter gewann. Damit hatte selbst Grote nicht gerechnet, sagt er heute. Schließlich waren alle Amtsvorgänger SPD-Männer und die Stadtvertretung war in jenem Jahr, als Helmut Kohl als Kanzler abgewählt wurde, wieder mehrheitlich in SPD-Hand.

Alle wahlberechtigten Norderstedter ab 16 dürfen am 24. April ihre Stimme abgeben. Die Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet, Unterlagen können erstmals online (www.norderstedt.de/digital) beantragt werden. Gewählt ist Grote, wenn er mehr Ja- als nein-Stimmer erhält. Überwiegen die Nein-Stimmen, endet Grotes Amtszeit am 30. November. Dann könnten ihn theoretisch noch die Stadtvertreter im Amt bestätigen. Doch Grote hat angekündigt, nicht gegen den Bürgerwillen weitermachen zu wollen.