Delft.

Niederländischen Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, ein Gemälde des berühmten Malers Rembrandt van Rijn (1606–1669) mithilfe eines Computerprogramms vollständig neu zu entwickeln. Das meldet das Internetmagazin „techcrunch“. Sie haben dafür rund 350 Originalwerke des Künstlers digital ausgewertet sowie einen Datensatz zusammengestellt und sowohl die Farbauswahl als auch die Motive und sogar den Pinselstrich Rembrandts versucht, digital abzubilden – um dies dann von einem Algorithmus zu einem neuen Gemälde zusammenstellen zu lassen. Vorab hatte man bereits festgelegt, dass es sich bei dem Bild um ein Porträt handeln sollte.

Insgesamt 13 Farbschichten trug ein 3-D-Drucker daraufhin auf eine Leinwand auf. Zu sehen ist auf dem „neuen“ Rembrandt das Porträt eines Mannes aus dem 17. Jahrhundert. Selbst das für Rembrandt so typische Spiel mit Licht und Schatten konnte der Computer täuschend echt nachahmen.

Das Team von „The next Rembrandt“ besteht aus Wissenschaftlern und Ingenieuren der Delfter University of Technology, dem Museum Het Rembrandt­huis sowie dem Softwaregiganten Microsoft. 18 Monate haben die Experten an dem Projekt „The next Rembrandt“ gearbeitet. Die ausgewertete Datenmenge hat eine Größe von insgesamt 15 Terabyte. Doch auch Kunsthistoriker waren mit dabei. Einer von ihnen, Robert Hughes, sagte dem britischen „Guardian“ gegenüber: „Niemand behauptet, dass man Rembrandts Talent auf einen Algorithmus reduzieren kann.“

Man wolle vielmehr eine Debatte über Kunst und Technik anstoßen. Was durch Streamingdienste mit der Musikindustrie passiert ist, könnte durch andere Entwicklungen auch der bildenden Kunst bevorstehen. „Unsere Technik bietet Künstlern die Möglichkeit, eigene Bildideen auf konkrete, visuelle Weise zu testen.“