Schenefeld. Immer wieder sonntags – warum Schenefelds Anzeigetafel regelmäßig schlappmacht

Der Handball ist rund, eine Halbzeit dauert maximal 30 Minuten. Und damit Publikum und Spieler jederzeit auf die Minute und aufs Tor im Bild sind, verfügt jede Wettkampfarena, die etwas auf sich hält, über eine moderne Anzeigetafel. Nicht anders ist das in Schenefeld.

In der jüngsten Halle des Sportkomplexes Achter de Weiden hängt die vielleicht modernste Anzeigetafel im ganzen Kreis. Das Modell erspart den Kampfrichtern das konventionelle Umblättern einer klassischen Spielstandsanzeige. Stoppuhren und Kabelsalat entfallen, unsichtbare Funkwellen übertragen die Daten auf die Leuchtziffern der Tafel. Jedenfalls meistens.

Denn von Zeit zu Zeit, vorzugsweise sonntags zwischen 14 und 15 Uhr, zeigt das kabellose Pionierwerk menschliche Seiten und macht Feierabend. In Sekundenbruchteilen springt die Anzeige um. Torverhältnis und verbleibende Spielminuten verschwinden. Stattdessen sehen die verblüfften Zuschauer und Spieler nur noch die aktuelle Uhrzeit.

„Der Sachverhalt ist nicht zufriedenstellend“, kommentiert Frank Böhrens, Geschäftsführer von Blau-Weiß 96 Schenefeld, das kreisweit einzigartige Mysterium. Die Ursache haben die Stadt als Eigentümerin der Halle und der Verein mittlerweile zwar herausgefunden. Doch die Störung bleibt. „Es liegt an der Funkfrequenz, auf der die Anzeigetafel Daten empfängt“, sagt der zuständige städtische Fachdienstleiter Daniel Arwers. Sobald auf dieser Frequenz andere Signale aufkreuzten, zum Beispiel durch die Alarmanlagen von Autos, setze die Anzeigetafel aus.

Und warum tauscht die Stadt das Modell nicht aus? „Da das Problem nicht an der Uhr selbst, sondern an der Funkfrequenz liegt, würde das nicht helfen“, sagt Arwers. Und ein konventionelleres Modell, bei dem der Datenaustausch wie früher über fest installierte Kabel liefe, komme nicht in Frage. „Das wäre ein technischer Rückschritt.“