Das US-amerikanische Duo Macklemore & Ryan Lewis rappt kritisch und aktuell am 16. März in der Barclaycard Arena

Sie sind weiß. Das mache sie schon zu privilegierten Amerikanern, die nicht davon bedroht sind, von schießwütigen Polizisten über den Haufen geballert zu werden. Macklemore & Ryan Lewis, Hip-Hop-Duo aus Seattle, thematisieren diesen Fakt in dem Song „White Privilege II“ auf ihrem gerade erschienenen zweiten Album „This Unruly Mess I’ve Made“. Es ist der Schlüsseltrack von Rapper Ben Haggerty alias Macklemore und Produzent Ryan Lewis. Natürlich stellen sie sich auf die Seite der Afro-Amerikaner, aber sie denken auch darüber nach, ob sie den Satz „Black lives matter“ (Schwarze Leben zählen) genauso benutzen dürfen wie die Demonstranten in amerikanischen Metropolen, in denen es immer wieder zu tödlichen Polizeiübergriffen gekommen ist. Aus Reihen einiger schwarzer Künstlerkollegen kam die Aufforderung, das Thema den afro-amerikanischen Musikern zu überlassen.

Doch so einfach lassen sich die beiden nicht von ihrer Art zu texten abbringen. Schon auf ihrem erfolgreichen Debütalbum „The Heist“ (2012) haben sie ein paar Beispiele für ihre scharfsinnigen Beobachtungen der Gesellschaft abgeliefert. In „Same Love“ kritisieren sie Homophobie, auch in der Hip-Hop-Szene ein umstrittenes Thema. Auf dem zweiten Album thematisiert Haggerty Drogenmissbrauch und Rassismus, aber er rappt auch über seine Rolle als Vater.

Musikalisch hat Ryan Lewis wieder einige eingängige Tracks gebaut, die schon vor drei Jahren dafür gesorgt haben, dass Macklemore & Lewis zu den Shooting-Stars des Genres gehörten. Bei ihrem letzten Auftritt in Hamburg verkauften sie die Arena am Volkspark aus, für ihr Konzert am 16. März gibt es noch Karten. Der Hype hat etwas nachgelassen, doch mit „This Unruly Mess I’ve Made“ haben sie ein Album veröffentlicht, das etwas zu sagen hat.

Macklemore & Ryan Lewis Mi 16.3., 20.00, BarclayCard-Arena (S Stellingen + Bus 380),
Sylvesterallee 10, Karten ab 54,40 im Vorverkauf; www.macklemore.com