Orlando.

Nach monatelangen Spionagevorwürfen der Tierschutzorganisation Peta hat der Vergnügungsparkbetreiber SeaWorld eingeräumt, Mitarbeiter als verdeckte Aktivisten eingesetzt zu haben. Im Zuge einer internen Ermittlung habe der Verwaltungsrat beschlossen, eine Praxis des Managements zu beenden, bei der sich Angestellte des Unternehmens als Tierrechtler ausgeben sollten. Das teilte Vorstandschef Joel Manby am Donnerstag im Firmen-Blog mit.

Vorausgegangen waren Anschuldigungen von Peta, denen zufolge SeaWorld versucht haben soll, Mitarbeiter bei der Organisation einzuschleusen. Sie sollten die Tierschützer angeblich zu Straftaten anstiften, mit denen SeaWorld Peta hätte belasten können. Wie viele Mitarbeiter SeaWorld in verdeckter Mission einsetzte, wollte eine Sprecherin am Freitag nicht sagen.

SeaWorld steht vor allem wegen seiner Orca-Shows seit Jahren in der Kritik. Für Empörung über das Unternehmen sorgte der im 2013 erschienene Dokumentarfilm „Blackfish“ („Der Killerwal“), in dem die Vorführungen der gedrillten Meeressäuger als skrupellose Ausbeutung der Unterhaltungsindustrie geschildert werden. SeaWorld kündigte im November an, eine der umstrittenen Shows einzustellen. Zugleich wurde eine neue Vorführung angekündigt, die mehr auf das „natürliche Verhalten“ der Tiere abgestimmt sein solle. „Niemand ist sicher, was das heißt“, monierte die Tierschutzorganisation Humane Society.