Bargteheide. Parkhaus, Sozialwohnungen, Busspur? Einwohner dürfen beim Stadtdialog Vorschläge für das neue Quartier machen.

Ein mehrstöckiges Parkhaus in der Straße An den Stücken in Bargteheide, daneben sozial geförderter Wohnungsbau. Rund um das Bahnhofsgelände breitere Fußwege, neue Straßenübergänge, eine Busspur mit Parkbucht und ein separates Fahrradparkhaus. Das sind mögliche Zukunftsvision für das Areal am Bahnhof, bei dessen Planung die Einwohner mitreden sollen. Deshalb lädt das Rathaus für Donnerstag, 21. April, zum 1. Stadtdialog mit dem Thema „Bahnhofsumfeld“ ein.

Wie soll sich die Innenstadt verändern? Wo und in welchem Umfang dürfen Autofahrer künftig parken? Welche Vorstellungen haben die Bürger für die Gestaltung ihres Zentrums? Themen, die im 1. Bargteheider Stadtdialog erörtert werden sollen.

„Wir wollen über das vorgeschriebene Maß hinaus mit den Bürgern ins Gespräch kommen“, sagt Stadtrat Claus Christian Claussen (CDU). „So können wir Ideen und Vorschläge aus der Bevölkerung in unsere Planungen mit einbeziehen.“ Das Umfeld östlich und westlich des Bahnhofs biete Möglichkeiten für unterschiedliche Ansätze, so Claussen.

© HA | Christina Schlie

Planungsalternativen vorstellen und diskutieren mit dem Ziel, ein fundiertes Stimmungsbild für Politik und Verwaltung zu gewinnen: So beschreibt Bürgermeister Henning Görtz die Idee, die hinter dem Stadtdialog steht.

Immer wieder bezieht die Stadt Bargteheide ihre Bürger in die Stadtentwicklung mit ein. Beispiele sind die „Zukunftswerkstatt Utspann“ und das Klimaschutzkonzept. Diesmal geht es um die Neugestaltung des Bahnhofsgeländes. „Wir haben schwerpunktmäßig die Verkehrssituation im Blick, sind aber offen für alle Ideen und Vorschläge“, sagt Bauamtsleiter Jürgen Engfer. Ob alle Wünsche mit dem zur Verfügung stehenden Geld erfüllt werden können, müssen zu einem späteren Zeitpunkt die zuständigen Stadtvertreter entscheiden, so der Bauamtsleiter.

Laut einer Studie gibt es für Fahrräder und Autos zu wenig Stellplätze

Zurzeit gibt es 116 Park-and-ride-Plätze auf der Ostseite der Bahn, 30 Tiefgaragenplätze sowie 50 Parkplätze auf der Westseite. Täglich werden an die 500 Fahrräder rund um den Bahnhof abgestellt. „Sowohl bei den Zweirädern als auch bei den Autos besteht ein deutlich höherer Bedarf an Parkmöglichkeiten“, so Jürgen Engfer. Er bezieht sich damit auf die Ergebnisse einer Studie der Firma SBI aus dem vergangenen Jahr.

In Zusammenarbeit mit der Firma Convent Mensing organisiert das Rathaus für Donnerstag, 21. April, einen Workshop. Bereits eingeladen sind Vertreter der Bargteheider Kaufleute sowie Jugendliche aus den weiterführenden Schulen. Circa 50 freie Plätze für Bürger aus der Stadt sind noch zu vergeben. „Ist das Interesse größer, veranstalten wir einen zweiten Workshop“, sagt Klaus Mensing, Moderator des Stadtdialogs. Da eine ergebnisorientierte Diskussion im Vordergrund stehe, sei es sinnvoll, die Teilnehmerzahl zu begrenzen, so die Erfahrungen des Fachmanns.

Edyta, 35, und Lutzjan Krasa, 44, aus Bargteheide wünschen sich ausreichend Parkmöglichkeiten. Lutzjan Krasa: „Es fehlt ein Parkhaus, in dem Langzeitparker und Pendler ihre Autos abstellen können. Ab besten natürlich kostenfrei“
Edyta, 35, und Lutzjan Krasa, 44, aus Bargteheide wünschen sich ausreichend Parkmöglichkeiten. Lutzjan Krasa: „Es fehlt ein Parkhaus, in dem Langzeitparker und Pendler ihre Autos abstellen können. Ab besten natürlich kostenfrei“ © HA | Christina Schlie

Über die Vorschläge der Bürger beraten später die politischen Gremien. Ziel ist ein Bauleitplanverfahren. Auch die Planung für die neue Bahnlinie S 4 vom Hamburger Hauptbahnhof über Ahrensburg und Bargteheide bis nach Bad Oldesloe werde berücksichtigt. Falls ein neuer Fußgängertunnel gebaut werden muss, wird dieser etwa 25 Meter weiter südlich des bestehenden Tunnels realisiert. „Diesen Bereich dürfen wir nicht verbauen. Wir werden aber auch nicht abwarten, bis die Bahn konkrete Pläne vorlegt“, sagt Stadtrat Claussen, „erfahrungsgemäß dauert das zu lange.“

Bewerbungen für die Teilnahme am Workshop zum Bahnhofsumfeld am Donnerstag, 21. April, sind bis zum 18. März möglich. Sie können formlos per E-Mail an info@convent-mensing.de und unter Telefon 040/30 06 84 78-0 eingereicht werden. Die Zahl der Teilnehmer ist begrenzt. Alle ausgewählten Bargteheider erhalten eine Bestätigung und Material zur Vorbereitung auf den Stadtdialog.

Mehmet Levent, 37, Busfahrer: „Wer auf einen Bus wartet, hat keine Möglichkeit, sich unterzustellen. Bei Wind und Wetter stehen meine Fahrgäste draußen. Ein Wartehäuschen mit Sitzplätzen wäre gut“
Mehmet Levent, 37, Busfahrer: „Wer auf einen Bus wartet, hat keine Möglichkeit, sich unterzustellen. Bei Wind und Wetter stehen meine Fahrgäste draußen. Ein Wartehäuschen mit Sitzplätzen wäre gut“ © HA | Christina Schlie