„Truman“ lautet nicht nur der Originaltitel dieser spanischen Tragikomödie, so heißt auch der treue Boxerhund, für den Julián (Ricardo Darín) ein neues Zuhause sucht. Der erfolgreiche Theaterschauspieler ist todkrank, nach einer Chemo ist der Krebs zurückgekehrt und nun unheilbar, der Tod lässt sich nur noch hinauszögern. Julián will nicht mehr, das kann auch sein Jugendfreund Tomás (Javier Cámara) nicht verhindern. Für vier Tage ist er aus Kanada ins heimische Madrid zurückgekehrt, nachdem ihn Juliáns besorgte Nichte Paula (Dolores Fonzi) gebeten hatte, ihren Onkel von der Therapie zu überzeugen.

Julián nimmt Tomás stattdessen auf eine Tour der letzten Angelegenheiten, zum Tierarzt, den er fragt, wie Truman den Verlust seiner Bezugsperson verkraften wird, und zum eigenen Arzt, dem er jede weitere Behandlung verweigert. Seine Bestattung organisiert er fast gleichmütig, die Besetzung der Rolle des neuen Herrchens von Truman ist nicht so einfach. Wie schwer ihm hinter der Fassade das Loslassen tatsächlich fällt, scheint immer wieder durch.

Auch Regisseur Cesc Gay und Ko-Autor Tomàs Aragay liegt das große Drama nicht, sie erzählen die Abschiedsreise als melancholische Komödie, in der sie sich mit leichtem Ton ernsten Themen widmen. Ein schöner Film nicht nur übers Sterben, sondern über den Wert echter Freundschaften, der mit subtilem Humor lebensbejahend ist. Bei den Goyas, dem wichtigsten spanischen Filmpreis, gab es Preise für die Darsteller, Drehbuch, Regie und besten Film.

„Freunde fürs Leben“ E/ARG 2015, 118 Min.,
o. A., R: Cesc Gay, D: Ricardo Darín, Javier Cámara, Dolores Fonzi, täglich im Abaton, Passage