Als im August 2012 auf der Horse Guards Parade in London die deutschen Beachvolleyballer Jonas Reckermann/Julius Brink gegen das favorisierte brasilianische Duo die olympische Goldmedaille gewannen, saß Markus Böckermann auf der Tribüne. „Das war die richtige Motivationsspritze“, sagte der gebürtige Hamburger zu Ingrid Unkelbach – und das nicht nur, weil die Olympiastützpunkt-Leiterin ihm das teure Ticket beschafft hatte.

Dreieinhalb Jahre später ist der mit 1,98 Meter für einen Spitzen-Volleyballer nur durchschnittlich große Blockspezialist selbst auf dem Sprung zu Olympia. Mit Partner Lars Flüggen, 25, will der 30-Jährige vom Club an der Alster von heute an auf Kish Island beim ersten Turnier der World Tour im Iran weitere Qualifikationspunkte sammeln. Als Nummer zwölf der Rangliste ist das Nationalteam auf Kurs Rio.

Daneben hat sich Böckermann, der mit seinem Bruder Dirk an hiesigen Stränden begann und bereits 2013 Deutscher Meister war, ein Standbein geschaffen: Nach dem Bachelor in Maschinenbau hat der Student der TU Harburg jüngst seinen Master in internationalem Wirtschaftsingenieurs­wesen abgelegt. Note: 1,7! Danach ging er mit Freundin Juliane, einer Grafik-Designerin, erst mal gut essen und feierte mit Freunden. Das beherrscht der passionierte Kaffeetrinker bei aller Fokussierung auf Sport und Studium auch. Unter den Beachern gilt der Rotschopf zudem als „der Grillmeister“.

Und wenn das Ziel Olympia erst mal erreicht ist, wird Böckermann in Rio vielleicht selbst zum Reckermann – sein deutscher Blockkollege ist ja nur zwei Zentimeter größer als er ...

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