Er lässt sich nicht leicht aus der Ruhe bringen. Darum glaubte der Hamburger Hauptbrandmeister Tobias Plate auch an einen „Fast-Routine-Einsatz“, als er von Wehen im Abstand von vier Minuten hörte. „Bis das Baby kommt, können da unter Umständen Stunden vergehen“, sagt er. So passiert es normalerweise, wenn ein Rettungswagen alarmiert wird, der eine Schwangere zur Geburt in die Klinik bringen soll.

Doch schon 20 Minuten später war es Plate selbst, der einem Neugeborenen den ersten Schrei entlockte. Bei einer spontanen Hausgeburt gestern Morgen in Rahlstedt holte er mit seinem Kollegen Marcus Brzezowski einen Jungen auf die Welt. „Da ist dann alle Spannung von mir abgefallen“, sagt der 27-Jährige. Bis zu dem Schrei habe er sich viele Gedanken gemacht: „Wir mussten ja ganz spontan reagieren und wussten nicht, ob es Besonderheiten oder Vorerkrankungen gibt“, sagt Plate, der seit 2012 bei der Feuerwehr ist und selbst noch keine Kinder hat.

Der kleine Ismael und seine Mutter, 29, die nach der Entbindung auf dem Wohnzimmerboden ins Krankenhaus gebracht wurden, waren gestern guter Dinge. Zu Hause warten zwei ältere Geschwister auf ihren neuen kleinen Bruder.