Sylt.

Seltener Fund vor Sylt: An der Küste ist ein toter Schwertwal gestrandet. Schwertwale werden Orca genannt. Es handele sich um ein etwa 2,50 Meter großes Jungtier, sagte Silke Lieser vom Erlebniszentrum Naturgewalten in List auf Sylt.

Der Kadaver ist bereits vom Rantumer Strand geborgen worden. Der tote Schwertwal sollte zur Untersuchung ins Büsumer Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAF) an der Tierärztlichen Hochschule von Hannover gebracht werden. Dort obduzieren Tierärzte das Tier, „um die biologischen Daten zu erheben und den Gesundheitszustand zu bewerten“, wie Institutsleiterin Ursula Siebert der „Sylter Rundschau“ erklärte.

„Dass ein Orca bei uns strandet, ist eher ungewöhnlich“, sagte der Leiter des Multimar Wattforums in Tönning, Gerd Meurs. In der nördlichen Nordsee, etwa bei Norwegen, sind sie häufiger, ebenso im Nordatlantik, im Nordpazifik und im Polarmeer. Laut Biologin Lieser sind an Sylter Stränden Funde aus den Jahren 1841 und 1965 belegt.

Schwertwale gehören zu den Delfinen. Weil sie neben Fischen auch Robben, Seevögel und andere Wale jagen, werden sie umgangssprachlich auch als Killerwale bezeichnet. Sie können bis zu zehn Meter lang werden. Durchschnittlich werden sie 50 Jahre alt, in Ausnahmefällen erreichen sie bis zu 100 Jahre. Wegen ihrer Lernfähigkeit werden sie häufig in Delfinarien gehalten. Der Wal aus dem bekannten US-Film „Free Willy“ (1993) war ebenfalls ein Orca.

Mit der Strandung der Pottwale in den vergangenen Wochen in Schleswig-Holstein soll der Fund nichts zu tun haben. Die Bergung der Kadaver war in der Nacht zum Samstag abgeschlossen worden. Seit Januar wurden 28 Pottwale in der südlichen Nordsee gefunden.