Seit eines der größten Frachtschiffe der Welt, die 400 Meter lange „CSCL Indian Ocean“, in der Elbe vor Stade strandete, herrscht im beschaulichen Grünendeich Ausnahmezustand. „Hier ist die Hölle los“, sagt Christian Finke, der von seiner Küche aus auf die Schiffsbrücke blicken kann. „Die Leute stiefeln im Gänsemarsch auf den Deich, alle Parkplätze sind belegt.“

Dass es nicht noch mehr werden, ist auch Finke zu verdanken: Seit dem ersten Besuch der „Queen Mary 2“ im Jahr 2004 fängt die von ihm installierte „Elbdeichcam“ Livebilder von den vorbeiziehenden „Pötten“ ein. Derzeit ist das Objektiv auf den havarierten Schiffskoloss gerichtet – da spart sich mancher den Gang in den Nieselregen und schaut sich die Bergungsversuche bequem von zu Hause aus an.

Beruflich und privat verbindet den 46-Jährigen viel mit Schiffen und Wasser: In Kapstadt geboren, lernte er das Laufen bei einer stürmischen Überfahrt nach Rotterdam. Von dort ging es nach Stade, wohin der Ingenieur nach seinem Studium in Hamburg zurückkehrte. Seitdem arbeitet er in der Schifffahrtsbranche. „Am Wasser fühle ich mich einfach am wohlsten.“

Seite 11 Ein riesiges Problem für Hamburg