Tiefe Schluchten, abgründige Gefühle. Zackige Bergspitzen, kantige Typen. Wiesen, ein Alpendorf. Die Zivilisation erreicht man in Saint-Martin nur per Flugzeug. Erstmal ist alles drin und dran am Berg-Idyll. Kein Sehnsuchtsort als Gegenentwurf zur Großstadt wie in „Heidi“ aus dem Schweizer Nachbarland, sondern gelebte Realität in den französischen Alpen nach dem Krieg. Dort spielt Christian Duguays Kinderfilm „Sebastian und die Feuerretter“, Fortsetzung von „Belle & Sebastian“ (2013). Die Formel: Hund hilft Kind.

Die geliebte Tante Angelina, eine Résistance-Kämpferin, kehrt aus dem Krieg zurück. Grund genug für den Waisenjungen Sebastian (Felix Bossuet), Großvater César (Tchéky Karyo) samt Hündin Belle, die so lange Vermisste zu empfangen – aber das Flugzeug mit den Soldaten stürzt über dem Wald ab. Kein Überlebender, sagt der Bürgermeister, doch Sebastian macht sich samt Hündin auf den Weg, mithilfe des mürrischen Piloten Pierre (Thierry Neuvic). Wie die beiden samt Hund in der Natur zueinanderfinden, ist altmodisches Abenteuer. Der Film bildgewaltig und sympathisch, vorhersehbar und altklug.

„Sebastian und die Feuerretter“ F 2015,
97 Min., ab 6 J., R: Christian Duguay,
D: Félix Bossuet, Tchéky Karyo, Thierry Neuvic, täglich im Abaton, Cinemaxx Dammtor, Zeise; www.sebastian-und-die-feuerretter.de