„Es ist wohl dieses Exotische, auf das man manchmal trifft, die Faszination des Sammelns. Wir sind ja schließlich alle Sammler und Jäger“, erklärt Klaus Burmeister, 56, auf die Frage, warum er sich für Briefmarken so sehr interessiert. Er war „fünf, sechs Jahre alt“, als er seine erste Marke in ein Album heftete. Längst sind Postwertzeichen sein Beruf. Burmeister war erst Angestellter, dann Teilhaber, seit 2002 ist er Inhaber von Hamburgs ältestem Briefmarkenhaus. Anfang Februar besteht es seit 125 Jahren. Groß gefeiert wird nicht, der ganzen Branche geht es nicht so gut. Die Zahl der Briefmarkenjäger und -sammler sinkt seit Jahren.

Das Geschäft an der Rosenstraße aufzugeben ist für Burmeister aber keine Option. Der Kontakt zu Kunden liegt ihm im Blut. Seine Eltern betrieben einst am Hansaplatz in St. Georg einen Tante-Emma-Laden. Natürlich half der Junge im Geschäft.

Ausgleich von der Büroarbeit sucht der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann bei der Gartenarbeit. Früher wirtschafteten Burmeister, seine Frau Diana und Sohn Dennis in einem Schrebergarten, jetzt auf dem eigenen Grundstück in Buchholz: Kartoffeln, Erdbeeren, Salat. Der Jäger und Sammler kann auch Ackerbau.

Seite 6 Briefmarkenhändlern fehlt Nachwuchs