„Wenn Hamburg seine historischen Objekte verwahrlosen lässt, verliert das Stadtbild seine Authentizität.“ Diese Sorge treibt Helmuth Barth seit 25 Jahren um. Als Vorsitzender des Denkmalvereins hat er viel für Hamburgs kulturelles Erbe getan. Im März gibt er sein Amt ab. „Nächstes Jahr werde ich 80. Zeit mal kürzer zu treten“, sagt er.

Nicht, dass er das nötig hätte. Fit hält er sich mit Fahrradfahren – in Hamburg, aber auch auf dem Land bei Glücksburg. Dort liegt sein 300 Jahre altes Bauernhaus, natürlich denkmalgeschützt mit Strohdach, weshalb er jedes Silvester mit dem Wasserschlauch in der Hand im Garten verbringt.

Mit 16 kam Barth, der in Blankenese aufwuchs, ins Internat nach St. Peter-Ording. „Aus pädagogischen Gründen“, sagt er. „Ich hatte mich oft rumgetrieben.“ Nach dem Studium ging er zu Unilever, wo er sein ganzes Berufsleben verbrachte, zum Schluss als Unternehmenssprecher. Dass seine Firma der Stadt zum 800. Hafengeburtstag die Restaurierung alter Fresken des Malers Erwin Speckter schenkte, war der Anfang von Barths Karriere als Denkmalschützer. Kurz darauf machte er sich als Kunstberater selbstständig und trat dem Denkmalverein bei.

Seite 15 Der Hüter des alten Hamburg