Als Jugendliche wollte sie genauso erfolgreich Hockey spielen wie ihre Schwester Janne, die 2008 zum ersten Mal für Deutschland bei Olympischen Spielen auflief. Doch die Stoffwechselkrankheit Zöliakie zerstörte damals diesen Traum, und so gab Roda Müller-Wieland es auf, sich mit der vier Jahre älteren Janne zu messen. „Ich freue mich heute einfach, dass sie so erfolgreich ist“, sagt die 25-Jährige.

An diesem Wochenende aber bekommt die Hamburgerin, die mit ihrer Schwester im Karolinenviertel wohnt und inzwischen die Zöliakie im Griff hat, doch noch die Chance, selbst einen großen Titel zu gewinnen. Mit der Hallen-Nationalmannschaft tritt die Defensivspielerin des Uhlenhorster HC in Minsk zur EM an. Ihr größtes Problem vor dem Abflug: Winterstiefel in Größe 42 zu leihen. So etwas hat sie nicht im Schrank, und in Weißrussland herrschen aktuell bis zu 25 Grad minus.

Die Psychologiestudentin ist mehr der Sommertyp. 2012 war sie für ein soziales Projekt in Indonesien, tourte danach durch Südostasien und Australien. Zwei Tage nach EM-Ende geht es zum Auslandssemester nach Südafrika. Mit einer Goldmedaille im Gepäck ließe sich das noch mehr genießen.

Seite 26 Bericht zur Hallenhockey-EM