„Mein Herz schlägt für das alte, schiefwinklige Hamburg“, sagt Loretana de Libero. Und so streift die promovierte Historikerin, die im Kontorhausviertel zu Hause ist und sich beim Denkmalverein engagiert, oft mit ihrer Kamera durch die Altstadt und fotografiert historische Gebäude.

Manche sind schon von der Bild­fläche verschwunden. Etwa ein Häuschen an der Lilienstraße, für dessen Erhalt de Libero sich in ihrer Zeit als SPD-Bürgerschaftsabgeordnete (2013 bis 2015) vergeblich eingesetzt hatte. Jetzt bereitet ihr der Leerstand mehrerer Kontorhäuser in der Innenstadt Sorge. Immer wieder wird sie deshalb bei Behörden und Eigentümern vorstellig. „Alte Gebäude haben keine Lobby“, begründet sie ihr Engagement.

Auch beruflich hat die 50-Jährige mit Erinnerungskultur zu tun: Als Dozentin an der Führungsakademie der Bundeswehr in Blankenese lehrt sie unter anderem Militärgeschichte und erforscht die Gedenkkultur der Armee. Dass sie irgendwann in Hamburg leben und arbeiten werde, sei immer ihr Ziel gewesen, sagt sie, die in Bremerhaven geboren und aufgewachsen ist. Nicht nur wegen der alten Häuser. „An der Elbe“, sagt sie, „kann man noch ein bisschen das Meer schnuppern.“

Seite 12 Sorgenkinder der Denkmalschützer