Berlin.

Die extreme Kälte hält Deutschland weiterhin in Atem – es ist zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen gekommen. Ein Lkw-Fahrer auf der BAB 1 etwa verlor in Fahrtrichtung Lübeck mehrere Eisplatten und verursachte einen Unfall mit zwei Verletzten.

Die eisigen Temperaturen haben auch beim ADAC in Berlin für einen Einsatzrekord gesorgt. Rund 4300 Hilferufe gingen am Montag ein. Es war laut ADAC Berlin der stärkste Tag seit mindestens sieben Jahren. An einem Durchschnittstag in Berlin zählt der ADAC 600 Einsätze. Die häufigsten Auslöser seien leere Batterien oder zugefrorene Dieselleitungen gewesen. Zwei Helfer des Berliner Kältebusses retteten außerdem einen obdachlosen Rollstuhlfahrer vor dem Kältetod.

Ein Paar mit einem zweijährigen Kind war im brandenburgischen Oranienburg bei Minusgraden eineinhalb Stunden in einem Bahnhofsfahrstuhl gefangen. Die Eingeschlossenen hielten sich mit Füßetrampeln und Händeklatschen warm, bis sie von der Berufsfeuerwehr gerettet werden konnten.

Extreme Glätte legte auch den Norden der Niederlande lahm. Das Meteorologische Institut KNMI löste die höchste Stufe des Wetteralarms aus. Der „Code rot“ galt für die an Niedersachsen grenzenden Provinzen Drenthe und Groningen sowie für das nordwestliche Friesland. Die Bürger wurden aufgefordert, ihre Autos stehen zu lassen. Züge und Busse fielen aus, außerdem blieben Schulen geschlossen. Bereits in der Nacht zum Montag hatte Glätte zu Dutzenden von Unfällen geführt.

Im Norden und Osten Deutschlands ist es bald vorbei mit dem Winter. Nass-kaltes Schmuddelwetter gewinnt am Freitag die Oberhand im ganzen Land. Ein Tief aus dem Westen beendet dann die Vorherrschaft der kalten Luft im Norden und Osten.