Wahrlich nicht leicht hat er es in diesen Tagen: überall Staus und Schlaglöcher aus einer Zeit, in der es noch Frost gab. Und wie soll man heimlich Geschenke frei Haus liefern, wenn die Leute im Garten Gänse grillen, Rasen mähen, Osterglocken bestaunen. Mensch, lass es dir sagen: Der Weihnachtsmann hat schwer zu tragen. Überall auf den Tannenspitzen sieht er Frühlingsvöglein sitzen. Und dann der Frust mit den Kollegen Rentieren. Zwar konnte die Wahl eines Betriebsrats verhindert werden, doch bereiten Abgasnormen und Orientierungslosigkeit in höheren Sphären zusätzlich Verdruss. Und da olympischer Ehrgeiz ein Begriff von vorgestern ist, bleibt dem rotgewandeten Weltbürger aktuell nicht immer Zufriedenheit.

Gut, dass die Bürgerinnen und Bürger, die Schenker und Schenkerinnen, die Leser und Leserinnen an einem Fundament des Patriarchats festhalten: Der Weihnachtsmann bleibt die letzte, wirklich die allerletzte Bastion der Männlichkeit. Selbst Aktivistinnen in lila Latzhosen, so es sie noch gibt, wollen an diesem himmlischen Nimbus nicht zupfen. Möge sich einiges im Wandel befinden: Aus dem Freudenspender mit dem Sack wird niemals eine Weihnachtsfrau. Sonst wäre der Bart endgültig ab.