Selbst wer heute, 23 Jahre nach dem Tod Olivier Messiaens, die Kirche La Sainte-Trinité im 9. Arrondissement von Paris unweit der Opéra Garnier betritt und ein bisschen empfänglich ist fürs Übersinnliche, meint in diesem sehr städtischen Gotteshaus immer noch den Geist des großen Orgelmystikers Messiaen zu spüren. 60 Jahre lang, von 1931 bis zu seinem Tod 1992, wirkte der 1908 in Avignon geborene Musiker hier als Titularorganist.

Auch seine Komposition „La Nativité du Seigneur“ („Die Geburt des Herrn“), wurde 1936 hier uraufgeführt. Eberhard Lauer, Domorganist von St. Marien, spielt sie am zweiten Weihnachtstag im Marien-Dom. Im protestantischen Hamburg ist das aus neun Abschnitten bestehende Werk selten zu hören. Messiaens Klang gewordene Vision weist über den unmittelbar weihnachtlichen Anlass weit hinaus,und die Musik ist wunderbar mysteriös.

Eberhard Lauer spielt Messiaens La Nativité
du Seigneur
Sa 26.12., 12.00, St. Marien-Dom,
Am Mariendom 1 (Hbf.), Eintritt 10,- (erm. 7,-)