Nach den Ulmern Die Happyam 30. Dezember im Docks kommt nix mehr dieses Jahr

Marta Jandová, Thorsten Mewes, Ralph Rieker und Jürgen Stiehle von Die Happy aus Ulm sind nicht die am härtesten arbeitenden Frauen und Männer im Showbusiness, gewiss nicht. Aber in den 20 Jahren auf der Straße und auf den Bühnen seit Erscheinen des in Eigenregie eingedengelten Debüts „Better Than Nothing“ (1994) hat die Band weit mehr als 1000 Konzerte abgerissen. Das ist ordentlich, sehr ordentlich.

Dabei war Die Happy nie eine „große“ Band. Den zeitgenössischen Guano Apes aus Münster, die von den Medien immer zur Konkurrenz hochstilisiert wurden, weil sie auch eine Rockband mit Frontfrau waren (mehr aber auch nicht), gelangen trotz zwischenzeitlicher Auflösung drei Nummer-eins-Alben und zwei weitere Top-Ten-Einspieler. Das gute Dutzend Platten von Die Happy hingegen flog meist unterm Radar durch, die aktuellen Alben „Red Box“ (2010) und „Everlove“ (2014) waren ebenfalls nicht übermäßig erfolgreich.

Aber damit kann Die Happy leben. Gebt ihnen eine Bühne, ein paar Funzeln, Steckdosen und Kabel und der Rest kommt von alleine. Sprich: die treuen Fans, die nun schon seit mehreren Jahren zum traditionellen Jahresabschlusskonzert in Hamburg kommen, das mal im Docks, mal in der Großen Freiheit 36 gebucht ist. Dieses Jahr ist am 30. Dezember wieder das Docks an der Reihe.

Warum Hamburg, 30. Dezember, bei Die Happy im immerwährenden Kalender rot angestrichen ist? Auf dem Kiez feiert es sich eben gut, und Gitarrist Thorsten schrubbt ja auch für die Pauli-Rotzrocker Ohrenfeindt die Saiten. Und wenn sich etwas bewährt hat, dann zieht man es durch. Die Fans wissen schließlich, was sie bekommen: die großen, obligatorischen Favoriten „Supersonic Speed“, „Goodbye“ oder „Peaches“, Rocker und Balladen, die das Rad sicher nicht neu erfinden, sondern einfach nur Reihen in Wallung bringen wollen. „Speed! Speed! Speed! Speed!“, ruft Marta beim Finale eines jeden Konzerts, kloppt mit eben jenem „Supersonic Speed“ einen der ältesten Songs von Die Happy raus und tobt mit ihren drei Jungs, dass man sich fragt, wie die eigentlich die Silvesternacht überstehen wollen. Vermutlich mit Bleigießen, Fondue und „Dinner For One“? Verdient hätten sie’s. Luft holen. Und dann wieder raus nächstes Jahr. Gebt ihnen eine Bühne, ein paar Funzeln, Steckdosen und Kabel.

Die Happy Mi 30.12., 20.00 (U St. Pauli),Spielbudenplatz 19, Karten zu 28,20 imVorverkauf; www.diehappy.de